Politik | Wahl des Landeshauptmanns

Elena Artioli und das ABC der Demokratie

Entrüstung bei Forza Italia über das Abstimmungsverhalten ihrer Ex-Verbündeten Elena Artioli bei der Wahl Arno Komptaschers. Die lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen und sagt: „Ich war nie ein Schaf“.

Aufregung über die 20. Stimme bei Arno Kompatschers Wahl zum neuen Landeshauptmann bei Forza Italia. „Elena Artioli hat nicht einmal eine Hundertstel Sekunde daran gedacht, diejenigen miteinzubeziehen, denen sie ihren Sitz im Landtag verdankt“, entrüstet sich der Fraktionssprecher von Forza Italia Enrico Lillo angesichts des Abstimmungsverhaltens der Kurzzeit-Verbündeten. „Politisch und vernunftmäßig unverständlich“, poltert auch Alessandro Bertoldi. Offensichtliche Nachwehen der gescheiterten Kurzzeitehe zwischen Michaela Biancofiore und Elena Artioli, die sich für die lokalen FI-Exponenten als klarer Reinfall erweisen hat, wie Lillo am Donnerstag nach der Stimme Artiolis für Kompatscher einräumte. Er entschuldigte sich per Pressemitteilung aufrichtig bei allen FI-Wählern, die Artioli mit „sicherlich 5/7 der fast 7000 Stimmen“ dazu verholfen hätten, nun als einzige Abgeordnete der Opposition für den neuen Landeshauptmann zu stimmen. „Wir hatten auf eine ernsthafte Zusammenarbeit gehofft“, meint er, doch die sei angesichts des Opportunismus und der Gerissenheit  Artiolis unmöglich.

Und was sagt  die Team Autonomie- Abgeordnete selbst? „Es tut mir ja leid, dass sie so wenig Stimmen bekommen haben, dass sie nicht selbst wählen können“, schmettert Elena Artioli die Kritik ab. Eine Mitsprache, wie sie sich bei der Abstimmung verhalten soll, sei mit einem solchen Wahlergebnis jedenfalls nicht drin. „Ich war nie ein Schaf und habe immer mit meinem eigenen Kopf gedacht“, meint sie. „Und wenn man bei Forza Italia das ABC der Demokratie nicht versteht, kann ich ihnen nicht helfen“. Denn, wie Artioli nicht nur in Richtung ihrer verflossenen Partner meint: Die Wahl des Landeshauptmanns sei schließlich eine andere Geschichte als die kommende Woche anstehende Wahl der Landesregierung. „Dort werde ich auch nicht dafür stimmen, doch am Donnerstag ging es darum, jenen Mann zu bestätigen, den die Südtiroler WählerInnen als Landeshauptmann gewählt haben.“

Mit Demokratie und Wählerwillen haben weiße Stimmzettel für sie bei einer solchen Wahl deshalb nichts zu tun. „Hier verstehe ich Pius Leitner und die restliche Opposition nicht, ihre Oppositionsarbeit können sie wohl am nächsten Tag beginnen.“ Sie jedenfalls habe dies bereits vor der Wahl des Landeshauptmanns getan – und zum Beispiel die erste Anfrage der neuen Landtagsperiode eingebracht. „Das ist wohl wichtiger, als Ja oder Nein zu jemanden sagen, den die Wählerinnen gewählt haben.“ 

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Mensch Ärgerdi… Fr., 10.01.2014 - 11:05

Oder vielleicht doch ein politischer Schachzug um der SVP Koalitionbereitschaft zu signalisieren sollte der PD nicht brav und artig bleiben? Artioli hat ja schon oft genug Part... ehm.. Position gewechselt. Biancofiore und Bertoldi beweisen wieder mal, dass sie aus der Wahlschlappe nichts gelernt haben.

Fr., 10.01.2014 - 11:05 Permalink