Oberrauch-Projekt für Busbahnhofareal holt Punkte
Mitte Dezember hatte man den Vorschlag zur Aufwertung des Areals um den Bozner Busbahnhof eingereicht, nun gibt es die ersten Reaktionen aus der Gemeinde Bozen. Aus einem Dokument von Urbanistik-Stadträtin Maria Chiara Pasquali gehen jene Details hervor, die für das Oberrauch-Projekt sprechen und gegen Benko. So soll die Detailhandelsfläche nicht mehr als 26.000 Quadratmeter betragen, eine Fläche die Pasquali noch einmal für reduzierbar hält. Das spricht für den Oberrauch-Vorschlag, Benko geht von 35.000 qm aus. Auch möchte Pasquali den Bahnhofspark erhalten, das Kongresszentrum Oberrauchs ist ebenfalls auf ihrer Rechnung sowie die Ausweitung der Fußgängerzone in der Südtirolerstraße.
Die Oberrauch-Gruppe zeigt sich zufrieden: „Unser Projekt richtet sich an die Bürger als Menschen, und nicht nur als zahlende Kunden. Wir sind glücklich, dass der Gemeinderat dies offenbar zustimmend zur Kenntnis nimmt“, erklärt Jakob Brugger, Sprecher des Projektes. „Es geht uns um städtebauliche Nachhaltigkeit. Wichtig ist uns deshalb, dass unser Projekt und der Podrecca-Plan zur Bahnhofsüberbauung miteinander vereinbar sind“, so Brugger. „Gerade unter diesem Gesichtspunkt wäre es katastrophal, den Bahnhofspark zuzubetonieren. Dem geplanten grünen Korridor im alten Gleisbett vom Zentrum in die Hügel von St. Magdalena würde dann nämlich der Ausgangspunkt im Stadtzentrum fehlen.“ Das Erlebnishaus-Projekt setzt daher auf die Aufwertung des Parks und nicht auf dessen Zerstörung.
„Not amused“ ist die Erlebnishaus-Gesellschaft über die nach wie vor zirkulierende Behauptung, es gehe den Beteiligten in erster Linie um die Blockade eines Konkurrenzprojektes. „In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wurden den Südtiroler Unternehmern so viele interessante Projektideen kaputtbürokratisiert“, sagt Georg Oberrauch, Geschäftsführer der Erlebnishaus-Gesellschaft. „Umso ärgerlicher ist es, wenn uns jetzt einige als Verhinderer hinstellen wollen. Dabei wäre unser Projekt – vorausgesetzt, dass wir nicht durch Rekurse oder ähnliches aufgehalten werden – schon 2017 bezugsfertig.“
Bereits Ende Januar will das Erlebnishaus-Projekt einen Ideenwettbewerb ausschreiben, damit sich die Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung des Vorhabens beteiligen können. „Ansprechen wollen wir vor allem junge Unternehmer, Freiberufler und Künstler“, schließt Oberrauch. „Wir reden hier über ein städtebauliches Großprojekt, wie es Bozen noch nicht gesehen hat. Es ist deshalb nur gerecht, dass wir die Leute in die Gestaltung unseres Vorhabens einbeziehen, die auch noch in 50 Jahren mit dem Ergebnis zufrieden sein müssen. Das ist unsere Auffassung von Nachhaltigkeit.“