Politik | Landtagswahlen 2013

Staatsbürgerin im Handumdrehen

Wie komme ich an einen italienischen Pass? Und warum dauert das so unterschiedlich lange? Die schnelle Staatsbürgerschaft für Marie Mawe droht zu einem Vorwahl-Fiasko zu werden, Grüne, Freiheitliche und Süd-Tiroler Freiheit fordern Aufklärung.

Die Prozedur zur Erlangung der italienischen Staatsbürgerschaft dauert alles in allem an die zwei Jahre, hat der Grüne Klaus Egger recherchiert. Dass die Schwedin Mawe ihren italienischen Pass in wenigen Monaten erhalten habe, sei erstaunlich, sagt Egger, und " die Art und Weise wie das durchgeführt wurde und zwischen SVP und PD hin und hergepaktelt wurde, da krieg ich Brechreiz. Und, sorry, Herr Spitzenkandidat, nachdem sie ja sagen, sie hatten mit der Geschichte nichts zu tun." Das bestätigte auch SVP-Parteisekretär Martin Alber in einem früheren Interview mit salto.bz, es habe keine Interventionen in Rom gegeben vonseiten seiner Partei. Hier geht es zum Kommentar von Klaus Egger.

Auch die Freiheitlichen fordern Aufklärung: „Es verwundert, mit welcher Dreistigkeit die SVP in Sachen Staatsbürgerschaft für die Kandidatin Marie Måwe vorgeht. Entgegen der medialen Verlautbarungen hat es sehr wohl massive Interventionen der SVP in Rom gegeben. Die SVP soll offen und ehrlich erklären, wie oft man in den vergangenen Wochen in Rom war und welche Machenschaften dort über die Bühne gelaufen sind. Auch der Besuch von Ministerpräsident Letta in Bozen und dessen Abendessen in Völs bei SVP-Spitzenkandidat Arno Kompatscher können gar nicht unabhängig vom Staatsbürgerschafts-Ansuchen der Kandidatin Måwe betrachtet werden. Im Normalfall sind bei Anuschen um die Staatsbürgerschaft Wartezeiten von 2 bis 3 Jahren üblich. Ich selbst habe auf institutionellem Wege den Fall einer österreichischen Staatsbürgerin betreut, die seit über 20 Jahre in Südtirol verheiratet ist und für die Staatsbürgerschaft weit über 2 Jahre hat warten müssen,  “ schreibt die freiheitliche Landesparteiobfrau Ulli Mair in einer Presseaussendung.

Zum Fall Mawe meldet sich auch Eva Klotz von der Süd-Tiroler Freiheit zu Wort und verweist auf ihre Anfrage an den Südtiroler Landtag, wo sie folgendes wissen wollte: "Laut Medienberichten wurde beim sogenannten Bozner Treffen mit Ministerpräsidenten Letta und Regionenminister Delrio um die Beschleunigung der Prozedur zur Erlangung der ital. Staatsbürgerschaft von SVP- Landtagskandidatin Marie Mawe ersucht.

Stimmt das und war das Teil irgendeines Tauschhandels, wenn ja, welcher Art und welchen Inhaltes genau?

Wenn es nicht Teil eines Handels ist, womit hat man dieses „Staatsbürgerschafts- Beschleunigungs- Anliegen“ dann in Zusammenhang gebracht?"

 

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Martin Federspieler Mi., 11.09.2013 - 22:28

Es ist nun da, das Topthema für den Wahlkampf.
Unbestätigten Meldungen zu Folge soll für den schnellen Pass für Marie der nicht weniger blonden Südtiroler Unterstaatssekretärin Asyl für deren Chef. S.B. im Falle des Ausschlusses aus dem Senat angeboten worden sein.
Also liebe Freunde des Freistaates: wozu die Aufregung, das ist doch ganz in unserem Sinn, denn das neue Stäätle braucht doch einen starken Leader.

Mi., 11.09.2013 - 22:28 Permalink