Ein Jahr und acht Monate Haft für Klaus Stocker und Franz Pircher. 1000 Euro müssen beide zahlen. Damit erfüllt sich die Forderung von Oberstaatsanwalt Guido Rispoli nicht ganz. Er hatte am 30. September 2013 zwei Jahre und vier Monate Haft beantragt. Die Verteidigung einen Freispruch.

Kurz nach Mittag, am 11. Oktober 2013, hatte Richter Carlo Busato das Urteil verkündet. Der Betrug in der Stein an Stein Affäre ist damit gerichtlich bestätigt. Zu Lasten wird den beiden Verurteilten auch die  Zahlung der Gerichtsspesen der Nebenkläger – der SEL AG –gelegt. Der Anwalt von Franz Pircher, Alessandro Melchionda, hat nach der Verkündung des Urteils einen Rekurs angekündigt.

Maximilian Rainer brach im April 2013 sein Schweigen und belastete damit Franz Pircher. Köpfe rollen, in Südtirol. Die SVP bebachtet und steht still.

Thomas Egger, Landtagsabgeordneter und Landtagskandidat des Listenbündnisses „BürgerUnion - Ladins Dolomites - Wir Südtiroler“, ist zufrieden. "Dieser Fall", so Egger "beweist eindeutig, dass die Opposition im Südtiroler Landtag ihre Kontrollpflicht ernst nimmt und erfüllt." Dass die Opposition nichts leiste, wie Durnwalder kürzlich behauptet hat, sei damit widerlegt, sagt Egger. Seine Eingabe sei entscheidend gewesen um die Aufdeckung der SEL-Affäre voranzutreiben. Betrogen worden seien alle Steuerzahler, Egger unterstreicht: "Eine seriöse Oppositionsarbeit ist das Recht der Bürger."