Gesellschaft | Aus dem Blog von Manuel Profunser

Politik meets Jugendarbeit – Dialog zu jugendkulturellem Engagement in Südtirol

Manuel Profunser der Rap-Gruppe Homies4Life schildert seine Eindrücke zum Treffen zwischen dem Landesrat für Kultur und Bildung Philipp Achammer und den Jugendlichen und ihren Organissationen, das am 11. März im Museion stattfand.
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Am Dienstag, den 11.03.2014 lud der Landesrat für deutsche Bildung und Kultur, Integration und Jugend Philipp Achammer zum Dialog Jugendkultur in Südtirol im Museion in Bozen ein. Der Diskussionsabend stand ganz unter dem Motto: Jugendkulturelles Engagement in Südtirol. Die folgenden Fragen zogen sich wie ein roter Faden durch den ganzen Abend: Welche Faktoren erschweren Ihre Tätigkeit? Welche Rahmenbedingungen sollen verbessert werden? In welchen Bereichen benötigen Sie öffentliche Unterstützung?

Die Beteiligung der Vertreter der Jugendkultur in Südtirol war ebenso groß, wie die Erwartungen, die in Philipp Achammer gesetzt wurden. Über 100 Personen sind der Einladung gefolgt und fast alle hatten die Gelegenheit ihre Organisation und die Probleme, die mit ihrer Tätigkeit verbunden sind, vorzustellen und zu beschreiben.

Es war etwas Neues! Es gab kein Rednerpult, von dem aus ein Politiker von oben herab große Reden schwang. Der Dialog fand vollkommen auf Augenhöhe zwischen Landesrat, Direktor für Jugendarbeit (Klaus Nothdurfter) und Direktorin des Amtes für Kultur (Angelika Gasser) und den Teilnehmern statt. Fast jeder durfte zu Wort kommen und seinen Beitrag zum ersten Schritt in Richtung Verbesserung der Rahmenbedingungen für jugendkulturelle Tätigkeit liefern.

Ein großer Punkt, den fast alle Anwesenden beanstandeten, war der hohe bürokratische Aufwand und die damit verbundenen Hürden, um für Jugendliche etwas auf die Beine stellen zu können. Ein Beispiel dafür ist die Organisation von Konzerten. Von einigen Teilnehmern wurde zur Lösung dieses Problems vorgeschlagen, eine Anlaufstelle einzurichten, an die man sich wenden könne, wenn es um organisatorische Fragen geht. Diese Einrichtung bzw. Plattform solle einen Weg aus dem bürokratischen Albtraum (SIAE, Lizenz- und Finanzämter) bieten.

Manuel Profunser, der als Sprecher für seine Band Homies4Life und für den Jugendraum Lengmoos/Ritten fungierte, schildert seine Eindrücke des Abends:

„Ich glaube, dass dieser Abend ein gelungenes Beispiel dafür ist, dass die Zusammenarbeit von Politik und den Vertretern der Jugendkultur zu einer sinnvollen und vor allem nachhaltigen Arbeit beitragen kann. Die Diskussion war sehr interessant und konstruktiv. Ich glaube, dass jeder Teilnehmer etwas von diesem Abend mit nach Hause genommen hat. Nach der Veranstaltung habe ich mich mit einigen Anwesenden unterhalten und merkte, wie enthusiastisch und bestärkt sich alle in ihrer Tätigkeit fühlten. Als ich mich zu Wort meldete, habe ich den Vorschlag gemacht, diese Veranstaltung in einem Jahr zu wiederholen, um beurteilen zu können, was und vor allem ob sich etwas verändert hat. Herr Achammer ist direkt auf meinen Vorschlag eingegangen. Ich hoffe, dass dieser Abend der erste Schritt in die richtige Richtung zur Unterstützung der Jugendkultur war und wir alle zusammen mit unserem Engagement viel weiterbringen können. Ich in gespannt.“

Nun ist zu hoffen, dass dieser Abend nicht nur kurzfristig, sondern vor allem und in erster Linie langfristig und nachhaltig wirkt. Dass beide Seiten, Politik wie aktive Jugendarbeiter, sich mit Engagement an einen Dialog versuchten, zeigt von großer Bereitschaft Änderungen nicht nur zuzulassen, sondern auch zu unterstützen. Doch ist es die Zukunft, die uns Gewissheit darüber geben wird, ob der Versuch Früchte tragen wird oder nicht.

Dazu bedarf es, wie Herr Achammer  in seiner einleitenden Rede sagte, Mut zu Kritik und Mut zu Neuem.