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"Wir sind keine maleducati"

Das heiße Eisen Safety-Park spaltet die Geister. Wie kommen Leidenschaft, Sport, Lärm und Ruhe zusammen? FMI-Präsident Marco Bolzonello will eines: Respekt.

Alessandro Beati stellt sich vor die Bevölkerung von Pfatten und fordert: Die BürgerInnen zuerst. Die könnten nicht regelmäßig an den Wochenenden, wenn die Motorrad-und Cart-Sportler nahen, ihr Lebensumfeld räumen.

"Wir sind gebildete Menschen"
Auf die Barrikaden steigen nun die anderen, die Sportler und Safety-Park Benutzer. Im Interview mit dem Online-Portal goinfo.it sagt Marco Bolzonello, Präsident der Federazione Motociclista Italiana (FMI) Südtirol: "Credono che il mondo dei motori, che le nostre discipline sia un mondo di maleducati, o cose del genere." Manipuliert werde eine breite Schicht der Bevölkerung von sogenannten "protezionisti", sagt Bolzonello weiter und er besteht darauf: "Wir sind gebildete Menschen (...) und wir tragen auch dazu bei, dass die Wirtschaft in Südtirol angekurbelt wird."

Sehr wohl werde auf die Lärmbelästigung der Anrainer Rücksicht genommen, auf der Homepage des Safety-Parks findet sich folgender Eintrag:

Um die vom Safety Park vorgeschriebenen Werte einzuhalten und folglich eine Überschreitung der gesetzlich vorgesehenen Grenzwerte zu verhindern, muss jeder 125 cm3 Hobby Schalt Go Kart, mit welchem gewünscht wird die Kart Strecke des Safety Park zu nutzen, die Lärmemissionsauflagen des Safety Park erfüllen.

Wehren und aufklären
Untätig zuschauen wollen die Motorsportler nicht mehr, Werner Clementi wurde zum Beauftragten des Komitees für Motorsport Südtirol ernannt. "Wir vertreten 3.000 bis 5.000 Motorsportler", sagt Clementi auf stol.it.  Wehren will er sich, denn, "das einzige was wir hier in der Provinz haben, soll uns jetzt auch noch genommen werden." Bolzonello fordert ebenso unmissverständlich: Der Safety Park, eine öffentliche Sturktur, soll weiterhin von Motorsportbegeisterten genutzt werden können. Keine eingeschränkte Nutzung sondern eine Ausweitung auch auf andere Gemeinden schwebt dem Motorsportfreund vor Augen. Denn eines sollte nicht vergessen werden: Auch Kinder und Jugendliche profitieren vom Motorsport, werden zu einem guten Umgang erzogen.

Clementi und Bolzonello wollen mehr Aufklärung für Südtirol. Für die Bevölkerung, aber auch für die PolitikerInnen. "Der Motorsport formt die Leute", so Clementi und er unterstreicht: "Das Ambiente, das der Motorsport kreiiert ist total positiv. Ja, er ist pädagogisch wertvoll." Dialog will er, der Beauftragte des Komitees, und wenn alle Stricke reißen, dann sollen Unterschriften gesammelt werden.

Den Schwarzen Peter lassen sich Südtirols Motorradfreunde jedenfalls nicht ohne weiteres zuschieben.