Gesellschaft | Einwanderung

42.522 Einwanderer in Südtirol

Die Zahlen beziehen sich auf 2012: Im Land leben rund 42.000 Einwanderer aus 136 verschiedenen Nationen, davon 35.000 aus Nicht-EU-Staaten. Mehr als die Hälfte sind Frauen.

Das diesjährige Jahrbuch zur Einwanderung in Italien trägt den Titel „Weg von Diskriminierungen hin zu Rechten“ und enthält sämtliche relevante und aktualisierte Daten zur Einwanderung in Italien. Fernando Biague, nationaler Referent des Forschungszentrums IDOS für die Provinz Bozen, ging auf diese Zahlen ein.

2012 gab es laut Dossier-Schätzungen 5,2 Millionen regulär anwesende Einwanderer in Italien. Gründe für die Einwanderung sind laut Biague vor allem Armut, die Notwendigkeit von Schutz, instabile Bedingungen in Politik und im Sozialbereich im Heimatland und die Aussichten auf mehr Arbeitsmöglichkeiten. Die meisten Einwanderer siedeln sich zu 61,8 Prozent im Norden des Landes an, 24,2 Prozent in Mittelitalien und 14 Prozent im Süden. Die Einwanderer würden immer länger an einem Ort bleiben, es gebe aber nach wie vor eine ganze Reihe von Diskriminierungen, denen sie ausgesetzt seien, so Biague. Was die Indikatoren für die Einwanderung betrifft, liege Südtirol bei der sozialen Eingliederung an achter Stelle, bei der Attraktivität auf Platz 41 und bei der Arbeitseingliederung an 76. Stelle. Vor allem was die Unterkunft betreffe, täten sich die Einwanderer in Südtirol vor allem aufgrund der hohen Preise sehr schwer, sagte Biague.

Matthias Oberbacher kommentierte die Südtirol-relevanten Zahlen: „8,3 Prozent der Südtiroler Bevölkerung stammt nicht aus dem Land, ist also eingewandert, wobei die Mehrheit aus Nicht-EU-Ländern kommt. Die meisten stammen aus Albanien (12,2%), gefolgt von Deutschland (10%), Marokko (7,9%), Pakistan , Rumänien , Mazedonien, Slowakei und Kosovo. Als Wohn- und Arbeitsort seien die Städte am attraktivsten, Bozen zählt knapp 14.000 gemeldete Einwandererer, Meran 5.400, Brixen knapp 2.000 und Bruneck 1.400. Weitere Gemeinden mit einem hohen Anteil an Einwanderern sind Franzensfeste mit 235 Einwanderern, Salurn mit 761 und Waidbruck mit 32.

15 Prozent der rund 42.000 Nicht-Südtiroler sind hier geboren, im Jahr 2012 kamen 749 Babys ausländischer Eltern hier zur Welt.

Was die Schule anbelangt, so gab es 2012 in den deutschen Kindergärten insgesamt 1.133 (6,7%), Einwandererkinder, in den deutschen Grundschulen 1.340 (6,7%), in den deutschen Mittelschulen 639 (5%) und in den deutschen Oberschulen 523 (3,6%).

Den Jahresbericht zur Einwanderung hat bislang die Caritas vorgestellt, nun tat dies zum erstenmal die öffentliche Verwaltung, sprich die Abteilung für Arbeit geleitet von Helmuth Sinn. Der für die Einwanderung zuständige Landesrat Roberto Bizzo kündigte an, dass in Kürze innerhalb der Landesverwaltung auch eine Antidiskriminierungsstelle eingerichtet werde, bei der jeglicher Fall von Diskriminierung vorgebracht werden könne. Die Vorbereitungen seien im Gange, so der Landesrat.