Zweites Leben für gefallene Bäume
Im Quirinalspalast in Rom steht heuer ein ganz besonderer Weihnachtsbaum. Es ist eine der tausenden Bäume, die dem heftigen Sturm zum Opfer gefallen ist, der Ende Oktober über Norditalien hinweggefegt ist. “Vaia” haben die Meteorologen den Sturm getauft, der in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober auch in Südtirol in rund 1,5 Prozent der Waldfläche Südtirols Spuren der Verwüstung hinterlassen hat. Während hier ausschließlich Fichtenwälder betroffen waren, finden sich im Trentino und im Veneto unzählige Tannen am Boden.
Aus dem Trentino stammt auch die Weißtanne, die vergangene Woche im Quirinalspalast aufgestellt und für die Festtage geschmückt wurde.
Acht Millionen Tonnen Holz liegen am Boden, so die Schätzungen von Coldiretti. Der italienische Bauernverband hat nun eine ganz besondere Aktion gestartet: Die Spitzen der Tannen, die auf dem Hochplateau von Asiago (Provinz Vicenza, Veneto) umgeweht wurden, werden als Christbäume verkauft. Auf Märkten in ganz Italien können die auf 1,5 bis 2 Meter zurechtgestutzten Baumspitzen um eine Spende von mindestens 15 Euro erstanden werden. Die Erlöse kommen den geschädigten Gebieten zugute.
E’ corsa all’acquisto degli alberi di Natale ottenuti dagli abeti abbattuti dalla straordinaria ondata di maltempo che ha devastato i boschi del nord-est: oggi nei mercati @campagnamica a Roma, Milano e Vicenza pic.twitter.com/Hp3CsGlL8W
— Coldiretti (@coldiretti) 8 dicembre 2018
Gestartet ist die Aktion vergangene Woche, auch in Großstädten wie Rom und Mailand. Die Nachfrage ist riesengroß – zur Freude von Coldiretti. Die gefallenen Weihnachtsbäume, für den Bauernverband “ein konkrete Symbol der Solidarität”, das die Stuben der Menschen während der Festtage ziert. Kommendes Wochenende geht der Verkauf der ganz spezeillen Weihnachtsbäume in zahlreichen italienischen Regionen weiter.