Wirtschaft | Kaufhausprojekt

Benko schießt gegen Pasquali und Oberrauch-Projekt

Neuerlicher Bozen-Besuch von René Benko bei der Bozner Stadtverwaltung. Im Vorfeld spart der Tiroler Investor im RAI Sender Bozen nicht mit Kritik an der Konkurrenz – und einem Vorschlag von Stadträtin Chiara Pasquali.

Auf eine Antwort auf seinen Vorschlag für ein Kaufhausprojekt wartet René Benko bisher vergeblich. Auch deshalb hält sich der Großinvestor am heutigen Dienstag wohl wieder in Bozen auf. Offiziell wurde vorab nur bekannt gegeben, dass Benko der Stadtverwaltung die nächsten Schritte zur Realisierung seines Projektes Großkaufhauses in Bozen präsentieren will.

Dass dabei auch der Vorschlag von Urbanistik-Stadträtin Chiara Pasquali zur Sprache kommt, die Fläche für den Detailhandel auf 26.550 Quadratmeter beschränken, machte der Investor im Mittagsmagazin des RAI Senders Bozen klar: „Für mich ist jetzt nicht fundamental nachvollziehbar woher diese Überlegung der 28.000 Quadratmeter kommt“, meinte er dort, „das mag eine Größenordnung sein, die jemand auf dem Weg von der Wohnung ins Stadtbüro eingefallen ist.“  Immerhin seien die mehr als 35.000 Quadratmeter im Vorschlag der Signa-Holding auch keine Hausnummer, sondern Voraussetzung für ein Shoppingcenter mit hoher Strahlkraft. „Ein Shopping Center, das so attraktiv ist, dass jeder in Südtirol gerne ins Auto steigt und nach Bozen fährt – und jeder Tourist, der hier eine Woche Urlaub macht gerne einen Tagesausflug nach Bozen macht, um zu bummeln“, erklärte Benko im Interview des RAI Senders Bozens,

Während er damit wohl nicht nur den Grünen neuen Stoff für Einwände in Sachen Verkehr liefert, lässt er auch die heimische Konkurrenz nicht auf dem Trocken. Prinzipiell kommentiere er Konkurrenzprojekte nicht im Detail, meinte Benko gegenüber Interviewer Hannes Senfter. „Doch wenn bevor ich mich als Gemeinde für so ein Projekt entscheide, würde ich gar kein Projekt machen.“ Falls sich die Gemeinde dagegen für die Signa entscheide, sei man hinsichtlich Beteiligungen lokaler Partner zwar durchaus gesprächsbereit, erklärte Benko auf Nachfrage. „Doch generell sind wir es gewohnt, Projekte allein durch zu ziehen – auch weil den meisten das Kleingeld dazu fehlt.“ Das sind die Worte eines Großinvestors. Nun ist die Gemeinde mit einer Antwort dran.