Ausflug | Frühling

Ins Frühlingstal und auf den Mitterberg

Alle Jahre wieder zieht der Frühling ein und es steht die Wanderung ins Frühlingstal im Bozner Überetsch auf dem Programm
Frühlingstal Montiggl
Foto: Oswald Stimpfl
  • Die klassische Wanderung erweitern wir dieses Mal zu einer längeren und lohnenden Rundwanderung auf den Mitterberg, bis zu den Felsabbrüchen der Pfattner Wände. Neben den Massen von Frühlings-Knotenblumen längs eines munteren Bächleins entdeckt der Naturfreund auf den Hängen zum Etschtal hin prächtige, ausgedehnte Flächen von rosa Schnee-Heide, besser bekannt als Erika.

  • Wegverlauf

    Vom gebührenpflichtigen Parkplatz im Montiggler Wald nehmen wir den Weg, am rechten Parkplatzrand, ins idyllische Dörfchen Montiggl, wo sich die wenigen Häuser um das kleine Kirchlein scharen. Wir folgen dem mit Nr. 5A markierten Weg, der durch Obstwiesen und Reben leicht bergab bis zum Waldrand führt und bei einer Schranke in den Föhrenwald taucht. 300 m nach der Schranke beginnt links ein beschilderter Steig ins Frühlingstal. In den Feuchtwiesen am munteren Bächlein bestaunen wir die Fülle und Pracht der weißen Blütenglocken der Frühlings-Knotenblume, auch Märzenbecher genannt. Im Volksmund werden diese Blumen auch als Schneeglöckchen bezeichnet. Nun wissen wir, warum der Wegweiser das stilisierte Blumenglöckchen trägt. Bald treffen wir auf eine Wegkreuzung mit einem breiten, asphaltierten Güterweg, einem Brunnen, einer Forsthütte und Erklärungstafeln (40 Minuten ab Parkplatz). Wir verlassen nun die Route zum Frühlingstal und biegen auf die breite Straße links ab, die in südöstlicher Richtung auf die Anhöhe des Mitterberges zugeht. Im Unterholz steht dicht Frühlingsknoten. 

    Die Straße verläuft stetig leicht bergauf auf die Porphyrabbrüche des Gipfels zu und erreicht nach einigen Serpentinen, eben werdend, (50 Minuten ab Forsthütte), ein hölzernes großen Wegkreuz mit Sitzbank. Hier halten wir uns rechts, folgen dem Wegweiser Steintal, der breite, jetzt gekieste Forstweg geht weiter leicht aufwärts. Die Höhe ist erreicht, wir sind auf einem Sattel angelangt, verlassen den Hauptweg und biegen bei einer dicken Eiche rechts auf einem ebenen Karrenweg in den Wald ein. In 5 Minuten gelangen wir zu einem magischen ebenen Platz in unmittelbarer Nähe der Felsabstürze ins Etschtal. Hier haben Jäger von Kaltern Tische, Bänke und einen Grill aufgestellt – ein idealer Picknickplatz. Daneben steht ein Kreuz, auf einer Metalltafel lesen wir den sinnigen Spruch: „Der Wald, er ruht, das Herz fliegt weit mit Gottes Frieden“. Nach wenigen Schritten stehen wir an der Kante bei den sogenannten Pfattner Wänden, den beeindruckenden Porphyrabbrüchen, die senkrecht 400 m tief ins Etschtal abfallen. 

    Die umliegenden Hänge des auf 690 m ansteigenden Hohenbühels sind bereits von Anfang Februar bis Anfang März mit einer ungewöhnlich dichten, satt rosa-lila blühenden Blütendecke der Schnee-Heide überzogen. Für den Rückweg gehen wir wieder auf die Forststraße zurück und folgen ihr in nördlicher Richtung über die Forsttraße „Pfattner Wände“. 

    Nach 20 Minuten Gehzeit mündet unser Weg in eine Asphaltstraße, diese führt rechts bergauf zu einer Antennenanlage der RAI, wir folgen der Straße links bergab, sie geht an einem Waldteich entlang, wir kommen am Feuchtgebiete Langmoos vorbei und erreichen das Hotel Moser am Südufer des Montiggler Sees. Noch wenige Gehminuten und wir sind am Parkplatz angelangt. 

  • Das Gedicht vom Schneeglöckchen

    Schneeglöckchen

    's war doch wie ein leises Singen

    In dem Garten heute nacht,

    Wie wenn laue Lüfte gingen:

    „Süße Glöcklein, nun erwacht,

    Denn die warme Zeit wir bringen,

    Eh’s noch jemand hat gedacht.“

    's war kein Singen, 's war ein Küssen,

    Rührt die stillen Glöcklein sacht,

    Daß sie alle tönen müssen

    Von der künftgen bunten Pracht.

    Ach, sie konntens nicht erwarten,

    Aber weiß vom letzten Schnee

    War noch immer Feld und Garten

    Und sie sanken um vor Weh.

    So schon manche Dichter streckten

    Sangesmüde sich hinab,

    Und der Frühling, den sie weckten,

    Rauschte über ihrem Grab.

     

    Joseph Freiherr von Eichendorff

  • Einkehrtipp

    Café Restaurant Sparer, beim Tennisplatz Sparer in Montiggl. 

    Kleine warme Gerichte, Kuchen. Von März bis Anfang November geöffnet, kein Ruhetag, Tel. 0471 66 46 57

  • Foto: Oswald Stimpfl