Politik | Landtag

Tauziehen um neue Jugendanwältin geht weiter

Dritter Wahlgang oder doch andere Kandidatin? Um 9 Uhr berät die SVP-Fraktion, wie sie aus der verfahrenen Situation der Wahl der neuen Jugendanwältin kommt.

Drei Stimmen fehlten Paula Maria Ladstätter am Mittwoch auch im  zweiten Wahlgang, um im Südtiroler Landtag zur neuen Jugendanwältin gewählt zu werden. Zumindest eine davon könnte heute in einem dritten Wahlgang Landeshauptmann Arno Kompatscher liefern, der am Mittwoch in Rom war. Ob es die SVP tatsächlich wagt, am Donnerstag Morgen eine dritte Runde zu risikieren, wird um 9 Uhr in einer Fraktionssitzung entschieden. Fraktionssprecher Dieter Steger und Abgeordneter Oswald Schiefer zeigten sich am Vorabend entschlossen weiterzumachen. Dabei zählt man neben Kompatschers Stimme auf Paul Köllensperger vom Movimento 5 Stelle. Als Zünglein an der Waage für die entscheidende 24. Stimme könnten Alessandro Urzì oder Andreas Pöder fungieren. Letzterer schloss zwar nicht aus, Ladstätter zu wählen.  Via Tageszeitung Dolomiten riet er der SVP allerdings, auf Claudia de Lorenzo umzusatteln, da ihre ursprüngliche Kandidatin durch die bisher erfolglosen Wahlgänge ramponiert sei.

Paula Maria Ladstätter selbst fühlt sich allerdings weder verbrannt oder ramponiert. „Was passiert hat nicht mehr viel mit mir zu tun“, erklärt sie in den Dolomiten. Dort zeigt sie sich auch sehr verwundert, dass ihre Unterstützungskandidatur für die Grünen, die „so öffentlich war, dass sie jeder im Internet nachlesen kann“, nun für so hohe Wogen sorgt. Vor allem die Freiheitlichen und die Südtiroler Freiheit hatten heftig kritisiert, dass Ladstätter ihre Kandidatur bei der Anhörung nicht erwähnt hatte. Sollte auch der dritte Wahlgang schief gehen oder die Fraktion bereits davor umsatteln, könnte auch die von den Freiheitlichen nominierte Kandidatin Margit Zöll zum Zug kommen.