Gesellschaft | Konsumkultur

Wie spare ich 5.000 Euro im Jahr

Walter Andreaus von der Südtiroler Verbraucherzentrale hat sein Buch vorgestellt: In „Turbokonsum Ade“ fasst er seine Erfahrungen aus 20 Jahren Konsumentenberatung zusammen.

Die Aktualität des Buches ergebe sich aus der anhaltenden Wirtschaftskrise und aus den Nöten der Bevölkerung, die zu ihm in die Verbraucherzentrale kommen, sagt Walther Andreaus. „Die Hauptanliegen unserer Klienten betreffen das Thema Geld und Verschuldung und wir als Verbraucherzentrale haben deswegen immer wieder einzelne Informationsblätter dazu herausgegeben.“ Nun liegen diese Informationen in gesammelter Form im Buch „Turbokonsum ade“ vor, erschienen im Verlag Mama-Edition von Marion Mair. „Erstens ist Marion Mair meine Nachbarin in Neumarkt und zweitens wollte ich einen kleinen Verlag haben, und nicht immer zu den üblichen gehen.“ Im Buch gibt Andreaus über 100 Tipps zu gutem Konsummanagement, Tipps wie Herr und Frau Südtiroler in schwierigen Zeiten die Höhen und Tiefen guter Haushaltsführung meistern. Walter Andreaus schildert ganz konkrete Fälle, wie ein 4-köpfiger Durchschnittshaushalt im Jahr 5.000 Euro sparen kann.

Das fängt beim Thema Strom und Energie an, wo jährlich an die 100 Euro eingespart werden können, ebenso bei Gas und Methan, wo es 180 Euro sind, auch die Wasserrechnung ließe sich um 40 Euro verringern. Beim Auto ließen sich noch einmal 550 Euro einsparen, ebenso 80 Euro bei Telefon und Internetanbietern, für Lebensmittel könnte eine Familie sogar an die 500 Euro weniger ausgeben, ohne auf Lebensqualität verzichten zu müssen. „Hier geht es vor allem um das Wegwerfverhalten, also dass eher kleine Einkäufe gemacht werden, dass man nicht unbedingt zu den bekannten Markenartikeln greift und dass Mineralwassereinkäufe sowieso ein unnötiger Luxus sind,“ erläutert Andreaus seine Berechnungsgrundlagen. „Auch im Sektor Bank kann ich eine Menge einsparen, um die 350 Euro kann ich die Kosten für Konto und Kredite senken, wenn ich mich nur richtig umhöre und informiere.“ Ebenso in den Bereichen Kleidung und Haushaltsgeräte, Zahnarztkosten und Lebensversicherung. Das Um und Auf sei die Informationsbeschaffung, sagt der Konsumentenschützer, wer sich die Zeit nimmt, nachzufragen, zu recherchieren, der könne sich günstigere Lebensbedingungen schaffen.

Einen besonderen Posten in der 5.000 Euro-Einspar-Kalkulation nimmt die Sparte Glücksspiel ein, hier hat Andreaus eine Durchschnittsersparnis von 950 Euro pro Jahr errechnet. „Das ist wirklich unglaublich, in Südtirol gibt jede Person statistisch gesehen 1.600 Euro für Rubbellose und Wetten aller Art aus. Ich habe in meiner Kalkulation die Ausschüttung weggezählt und trotzdem bleibt dies der größte Posten im durchschnittlichen Familienhaushalt.“

Ein Posten, der schon mal für all jene wegfällt, die diesem Laster nicht frönen, so wie es sich überhaupt lohnt, den Konsum nicht auf die Spitze zu treiben. „Wer seine Ansprüche diesbezüglich nicht zu hoch schraubt, sich noch dazu über seine Ausgaben auf dem Laufenden hält und diese auch immer mal wieder anpasst, der kann sicherlich einiges einsparen.“ Weniger Konsum, so Andreaus, habe auch mit mehr Lebensqualität zu tun, denn wo ich nicht gezwungen bin, alles und jedes zu haben, entstehen wiederum Freiheiten. Also raus aus dem Hamsterrad.