Die Zahnräder der SVP kennt Brigitte Foppa nicht. Die Mechanismen sind ihr ein Rätsel. Die Ergebnisse überraschen immer wieder. „Zuerst dauert es einen Monat bis die SVP mit den Sondierungsgesprächen anfängt, und jetzt wird jemand vielleicht Landtagspräsident, der vom Landtag, von dem Gremium, von der parlamentarischen Arbeit selbst, nichts hält", bedauert die Grüne Politikerin.

Foppa versteht die Welt nicht mehr. Postenschacher um ein so wichtiges Amt, das „Fingerspitzengefühl, Dranbleiben und Verhandlungsgeschick verlangt“? Thomas Widmann, der in der neuen Landesregierung als Landesrat nicht mehr vorkommen soll, wurde von Arno Kompatscher mit zwei Ämtern „ruhig gestellt.“ Eine Möglichkeit für den ehemaligen „Mobile Tommy“: das Amt des Landtagspräsidenten.

„Was uns wirklich stört ist, dass die wichtige Funktion des Landtagspräsidenten wie eine Verhandlungsmasse hin und her geschoben wird. Widmann soll mit dem Amt abgespeist werden, ja welche Wertschätzung bringt die SVP denn dieser Position entgegen“, fragt Foppa. Quer durch die Fraktionen habe man sich letzthin immer wieder dafür stark gemacht, dass der Landtag aufgewertet werden soll, mit Widmann sieht Foppa da schwarz. „Er hat öfter kund getan, dass er vom Landtag nicht viel hält. Ein Landtagspräsident muss das parlamentarische Gedeihen garantieren, er leitet die Sitzungen, er muss durchhalten, präsent sein. Außer er lässt alles seinen Vize machen.“ Was will Arno Kompatscher damit zum Ausdruck bringen? Will er Widmann ein Amt übertragen, das Präsenz erfordert, Gesprächsbereitschaft und wirkliches Dasein.

Dass Dieter Steger wieder einmal durch die Finger schaut, das kann Foppa nun gar nicht verstehen. „Die Hypothese Steger hatte einen breiten Konsens in den Fraktionen. Er hat als Landtagspräsident eine sehr gute Arbeit gemacht.“ Das Fingerspitzengefühl eines Dieter Stegers, das fände Foppa angebracht und sie fügt süffisant hinzu: „Nein, Widmann kann man diese Fähigkeit wahrlich nicht bescheinigen.“