Gesellschaft | Aus dem Netz

Und dann kam der DFB

Menschliche Einblicke in die aktuelle Hochburg des deutschen Fußballs: Die Süddeutsche Zeitung besucht das Passeiertal – und findet dort nicht nur Fans von Schweinsteiger & Co.

Manuel Neuner und Philipp Lahm fehlen noch, der Rest der deutschen Nationalelf hat seit Mittwoch das WM-Trainingslager im Passeier St. Leonhard bezogen. Für alle, die wenig Interesse an detaillierten Infos des Mannschaftsarzt oder minutiösen Beschreibungen von Trainingseinheiten haben, bietet die Süddeutsche Zeitung eine Alternative. Sie besuchte das Passeiertal und hörte sich mal unter den „Locals“ um. Neben dem mittlerweile berühmten Urheber des Passeirer Lawinen-Videos Johann Schweigl oder einem passionierten Azzurri-Fans, der sich auch durch das Geschäft rund um den Fußballtrubel nicht auf die Seite der Deutschen ziehen lässt, traf sie dabei auch die Gastgeberin der Fußballer Helga Fink. Die schwärmt zwar mittlerweile von den Titelchancen der deutschen Fußballer; anfangs konnte sie mit den Abgesandten des DFB dagegen wenig anzufangen.  

Ich dachte, das seien Vertreter eines Reiseveranstalters, die einen guten Preis aushandeln wollen", erzählt die Chefin des Fünf-Sterne-Hotels Andreus über ihre erste Begegnung mit den Vertretern des DFB. "Als sie verlangten, das Hotel elf Tage exklusiv zu nutzen, dachte ich: Geht's noch!?" Erst auf die Nachfrage, ob ihr der Begriff DFB etwas sage, hätte sie ihren Mann Richard gerufen, "der versteht etwas von Fußball". Es hat sich ausgezahlt. Helga Fink bezeichnet das Verhandlungsergebnis nun als "Lotto-Hauptgewinn". Seit Wochen pilgerten Scharen deutscher Urlauber am Hotel vorbei. "Die werden daheim für uns Werbung machen."