Politik | Landtagswahlen 2013

Schafft's die Wahlwerbung rechtzeitig zum Wähler?

Aus der Wählerfalle wird die Kandidatenfalle: Laut den Postgewerkschaft stapelt sich derzeit in Südtirols Postämtern die Wahlwerbung. Die Befürchtung? Bis zum Wahltag kann kaum mehr alles zugestellt werden.

Großes gemeinsames Zittern vor den Wahlen: Nicht nur die Auslandssüdtiroler bangen, ob ihre Wahlkarten rechtzeitig in der zentralen Wahlstelle einlangen. Auch die LandtagskandidatInnen  können nicht sicher sein, ob ihre teuer bezahlte Wahlwerbung rechtzeitig bei den WählerInnen ankommt. Das behauptet zumindest einer, der es wissen sollte. Manfred Brunner, Vorsitzender der Südtiroler Postgewerkschaft und Landtagskandidat des Listenbündnisses „BürgerUnion – Ladins Dolomites – Wir Südtiroler“. Er weist nach Gesprächen mit Bediensteten verschiedener Postämter in Südtirols Tälern auf unhaltbare Zustände bei der Post hin. „Laut Klagen der Briefträger häuft sich in den Postämtern die Wahlwerbung. Sie kann wahrscheinlich bis zum Wahltag nicht mehr zugestellt werden“, schreibt er in einer Presseaussendung. Da die Gewerkschaft keine offizielle Mitteilung hinsichtlich eines Überstundenzwangs oder der Bezahlung von Überstunden bekommen habe, könnte die nun lagernde Wahlwerbung nur dann zugestellt werden, wenn die Briefträger täglich zusätzlich einige Stunden gratis arbeiten. Mancherorts passiert das schon auf freiwilliger Basis, sagt Brunner. Doch wo diese Bereitschaft nicht besteht, wird es laut ihm äußerst knapp mit der Zustellung.

Der Postgewerkschafter verlangt deshalb nicht nur eine dringende Aussprache mit der Landesdirektion der Post. Er verknüpft die aktuellen Probleme und die chronische Überlastung der Postangestellten auch mit einer neuerlichen  Forderung nach einer Anwendung der Durchführungsbestimmungen bezüglich der Südtiroler Postautonomie. „Tatsache ist, dass diese außer der Südtiroler Postgewerkschaft bisher noch niemand eingefordert hat“, so Brunner. Und das, obwohl der Schritt „Post zum Land“ die Lösung aller seit Jahren anstehenden Probleme bringen würde. „Wir sind der Meinung, dass nur das Land unsere Rettung sein kann“, schreibt er. Vielleicht hilft die liegen gebliebene Wahlwerbung den künftigen Landespolitkern ja nun, ein wenig schneller zur Rettung zu eilen. Denn die nächste Wahl kommt bestimmt.

 

 

sicherzustellen. Tatsache ist, dass außer die Anwendung der Durchführungsbestimmung bezüglich der Südtiroler Postautonomie eingefordert hat. Sollten wir Recht bekommen, dann würde auch die Forderung “Post zum Land” eine neue Perspektive erhalten. Die Landesverwaltung könnte auf eine lokale Personalverwaltung wesentlich mehr Einfluss ausüben als auf eine zentrale - falls sie das überhaupt will.

Wir sind der Meinung, dass nur das Land unsere Rettung sein kann. Eine Provinzialisierung mit einem Landeszusatzvertrag und somit eine Beteiligung des Landes wäre eine Lösung.

Sollte das Land kein Interesse zeigen, bleiben in Zukunft die Probleme die gleichen: die Post-Direktion verspricht konkrete Lösungen – die Romdiener-Gewerkschaftler bleiben die gleichen – die Politiker noch einige Jahre die gleichen – die hoffnungslos überlasteten Postangestellten mit ihren Klagen bleiben die gleichen und leider auch die Gehälter bleiben unverändert.