Ulli Mair: 6 Mandate sind unser Ziel
Frau Mair, ein paar Tage noch und der Wahlkampf ist vorüber, wie ist denn die Stimmung bei den Freiheitlichen?
Ulli Mair: Ich würde sagen, sehr sehr gut – wir in der Partei sind in diesen Tagen mehr oder weniger motiviert, aber auch froh, dass es zu Ende geht mit diesem Wahlkampf, aber doch, es herrscht eine positive Stimmung.
Und bei Ihnen persönlich?
Ich bin realtiv ruhig, recht motiviert und erwarte mir auf jeden Fall ein super Ergebnis.
Was lässt Sie so ruhig sein, bzw. auf ein super Ergebnis hoffen?
Ich habe gesehen, dass die Wähler in den letzten zwei Wochen doch aufgewacht sind und sich für den Wahlkampf interessiert haben. Den Ausschlag dafür haben sicherlich die Umfragen in den Medien gegeben, da war das Thema auf einmal zu spüren in der Öffentlichkeit. Noch vor 5 Jahren wurde der Wahlkampf viel intensiver geführt, da ging es ja bereits im August schon los mit den Materialschlachten der SVP, das ist dieses Jahr ausgeblieben, aber ich haben in den letzten zwei Wochen viel Zuspruch erfahren.
Was war denn an diesem Wahlkampf für Sie überrraschend oder anders als erwartet?
Es gab auf alle Fälle sehr viele Podiumsdiskussionen, während vor 5 Jahren alle Kandidaten – auch wir – zu Bürgerversammlungen riefen. Dafür ist die Zeit vielleicht vorbei, auf alle Fälle waren es neutrale Institutionen wie Medien, Schulklassen oder Bildungshäuser die mehr Wahlaufklärung betrieben haben. Wir Freiheitlichen haben aber natürlich unseren klassischen Wahlkampf gemacht, auf den Märkten im Land, mit unseren Standeln. Und wir sind mit unseren Themen doch im ganzen Jahr beim Volk präsent.
Trotzdem ist der Eindruck da, dass Ihre Themen, das „System zu brechen“, doch nicht so gegriffen haben wie beispielsweise vor 5 Jahren das Einwanderungsthema.
Es gab wenig Auseinandersetzung mit unseren Themen, das stimmt tatsächlich, aber da müssen Sie die Medien fragen, wieso sie die Inhalte von unserer Wahlkampagne nicht aufgegriffen haben. Ein Chefredakteur sagte zu mir, er wolle keine Inhalte, sondern Geschichten. Das sagt wohl alles aus über die Diskussionsfähigkeit im Land. Außerdem ist die SVP unseren Themen in den Konfrontationen sowieso ausgewichen, aber weil wir eben genau jenes anprangern, das seit jeher in der Volkspartei System hat: die Vetternwirtschaft, die verdeckten Machenschaften, die verfehlte Familien- und Einwanderungspolitik.
Dem Spitzenkandidaten der SVP sind Sie aber doch auf die Füße getreten?
Ja, weil wir finden, dass seine Art den Wahlkampf zu betreiben, lax und profillos ist und weil Arno Kompatscher von vornherein eine Zusammenarbeit zwischen SVP und Freiheitlichen ausgeschlossen hatte.
Wie sind denn Ihre Prognosen für die Wahlen, wieviele Mandate wollen die Freiheitlichen holen?
Wir wollen 6 Mandate erreichen, auf alle Fälle die 5 halten, die wir bei den Landtagswahlen 2008 erreicht haben. Wer dann zum Zug kommt, liegt natürlich beim Wähler, es ist auch so, dass in diesem Jahr einzelne unserer Kandidaten persönliche Wahlwerbung betrieben haben, wir müssen sehen, wie sich das auszahlt.
Und was trauen Sie den anderen Parteien zu?
Ich glaube, dass die SVP die Mandatsmehrheit verlieren wird, das wird jetzt in diesen Tagen auch in den SVP-Reihen kolportiert, jemand sagte mir, „es gleite ihnen alles aus der Hand“, meiner Meinung nach, weil sie einen falschen Wahlkampf geführt haben. Auch ist zu sehen, was die Briefwahl bringt, niemand versteht wo diese Stimmen gesammelt werden und jemand der die SEL-Verträge fälscht, dem traut man auch in solchen Sachen nicht ganz. Also keine Mehrheit für die Sammelpartei, wenn Sie mich fragen, die Grünen schneiden besser ab, der PD schlechter.