Burschenschaften Treffen in Innsbruck

Am 30. November findet das umstrittene Treffen der deutschnationalen und schlagenden Burschenschafter in Innsbruck statt. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer sieht das mehr als kritisch, hat aber keine Handhabe dagegen.

Rund 150 rechte Studenten des Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“ wollen in der Innsbrucker Messehalle u. a. über die Jugendarbeitslosigkeit in Europa diskutieren. Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer steht der Versammlung sehr kritisch gegenüber, weil es sich aber um eine private Veranstaltung mit angemeldeten Teilnehmern handelt, hat sie keine Handhabe dagegen, schreibt die Tiroler Tageszeitung. In einem Brief an die Messe Innsbruck GmbH bittet die Bürgermeisterin, den Vertrag mit der Burschenschaft Brixia für diese Veranstaltung zu lösen:

Allerdings bin ich der Meinung, dass eine solche Versammlung, bei der Vortragende wie Andreas Mölzer und Walter Tributsch, welche beide schon ins Visier des Verfassungsschutzes geraten sind, zu den Anwesenden sprechen werden, besonders im Jahr des Progromgedenkens in Innsbruck nicht erwünscht ist.

Eine Gegenveranstaltung ist bereits geplant. Für den 30. November ruft die Initiative Innsbruck gegen Faschismus zur Großdemo auf. Die Polizei rechnet mit 2.000 Teilnehmern. Aus ganz aus Österreich werden Busse anrollen. Dazu schreibt die Zeit online:

Die Gegenwehr in Tirol wird alteingesessene Burschen an das Geschehen von 1994 erinnern. Als sich die Bundesbrüder zu einem Festkommers in Innsbruck trafen, waren sie mit einer bis dahin ungekannten Gegenwehr konfrontiert: Tausende Demonstranten stellten sich den etwa 1.000 Korporierten entgegen, die lokalen Medien wetterten gegen die "rechten Recken in hohen Stiefeln". Der Protest von 1994 war der Beginn der Flügelkämpfe zwischen den Bünden. Als kurz darauf die als rechtsextrem geltende Wiener Olympia den Vorsitz des Dachverbandes übernahm, war für viele eine Schmerzgrenze erreicht: Die ersten Liberalen spalteten sich ab und bildeten die Neue Deutsche Burschenschaft. Seit der Gründung 1996 bis heute gehört ihr kein einziges Mitglied aus Österreich an.