Gesellschaft | Medienrummel

Sahra Wagenknecht nimmt Entschuldigung an

Die Sache ist gegessen. Markus Lanz hat sich entschuldigt, Sahra Wagenknecht nimmt an und lädt den gedissten Moderator zur Aussprache ein.

Den Deutschen und hiesigen Medien hatten sie reichlich Futter geliefert. Moderator Markus Lanz und die mundtot gemachte Sahra Wagenknecht. Fast schon wieder Schnee von gestern sei das, dabei hatten sich doch alle erst gerade warm geschrieben, 170.000 Unterschriften gegen Lanz wurden zusammengetragen.
Schon vor zwei Tagen, am Mittwochnachmittag, 22. Jänner, habe ein "15-minütige Gespräch zwischen dem Südtiroler "Wetten Dass..."-Entertainer und der 1969 in Jena geborenen, Linken Politikerin, statt gefunden", schreibt focus.de. Die von den Medien nicht erst seit dem Fall Lanz umschwänzelte Wagenknecht wird von der Bild-Zeitung zitiert: „Herr Lanz hat mich angerufen und sich entschuldigt. Das akzeptiere ich."

Vom Fall Lanz profitieren nicht nur die Medien, die "böse, bürgerliche Presse" (bbP) ist ein gefundenes Fressen für die Linke, schreibt "Der Spiegel."

Die Linke sieht sich allzu gern als Opfer der Medien. Sie wittert Zensur, Kampagnen, Totschweigen ihrer Positionen. Und deshalb ist die Causa Lanz wie geschaffen für die Partei, in der gar eine eigene Abkürzung für die ungerechten Medien kursiert.

Wagenknecht gibt sich großzügig. Für sein energisches und teilweise unhöfliches Nachfragen habe sich Lanz wiederholt entschuldigt. Nun kommt der Südtiroler zum Handkuss. Die Linke-Führung in Deutschland lässt ihn, den Umstrittenen, nicht so schnell ziehen, lädt Lanz zu einem Versöhnungsgespräch ein. „Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, wenn er mit uns im Vorstand einmal über unsere Europapolitik diskutieren würde“, sagte Parteichef Bernd Riexinger der „Welt“, wie aus einer Vorabmeldung der Zeitung hevorgeht. „Im direkten Gespräch lassen sich Irrtümer und Irritationen am besten ausräumen.“

Dann wird richtig diskutiert, gepflegt zugehört, damit alle sehen: Lanz kann's. Und die Linke spielt mit. Politik und Medien reichen sich die Hand. Schön, dass es Euch gibt!

 
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Michael Beyermann Fr., 24.01.2014 - 22:15

ich bin sicher kein politischer freund von frau wagenknecht... aber "der südtiroler" kommt hier nicht zum handkuss, er entschuldigt sich grad einmal (soweit in den medien nachvollziehbar sogar eher schmallippig)... zu einem politikjournalisten gehört weitaus mehr. für mich bleibt lanz ein völlig überbewerteter entertainer.

Fr., 24.01.2014 - 22:15 Permalink