Sextner Schneechaos: Warten auf die Gäste
Am 26. Dezember ging nichts mehr. Skihungrige Gäste, die nach Sexten wollten, mussten anhalten. Der nasse Schnee hatte Bäume wie Gummi gebogen, hatte Straßen versperrt, Stromleitungen beschädigt, Berghöfe von der Außenwelt abgesperrt. Aufgefangen wurden die Touristen, die nach Sexten wollten, in Innichen. Von "mehrere Hundert Touristen" war in den Abendnachrichten des Rai Sender Bozen zu hören. Im Josef-Resch-Haus wurde mit Hilfe des Zivischutzes, ein Notquartier mit Verpflegung eingerichtet.
Warten hieß es bis Freitagmittag. Dann gab es grünes Licht und freie Fahrt zu den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im beliebten Hochpustertaler Schigebiet. Schneechaos auch in Osttirol, Haushalte ohne Strom, verschüttete Straßen, abgeschnittene Dörfer.
Unterbrochen auch seit 27. Dezember auch die Bahnlinie zwischen Franzensfeste und Innichen, ein Busersatzverkehr wurde eingerichtet. Weiterhin gesperrt bleibt die SS 52 Kreuzbergpass von Innichen bis zum Kreuzbergpass.
Stromausfälle gab es im ganzen Land, 380 Einsätze zählte die Landesnotrufzentrale am Stephanstag. Gesperrt am Freitag auch die Skipiste "Erta" am Kronplatz, die bis auf den Grund abgerutscht war.
Das Orkantief Dirk wütete vor allem im Süden Englands, die Bilanz sechs Tote, in Frankreich sollen es vier Tote sein und 250.000 Familien ohne Strom. Eine neue Schlechtwetterfront in Großbritannien hat sich schon angekündigt, Häuser sind nach wie vor überflutet, neue Stürme und Regenfälle sind von den Meteorologen vorhergesagt.
In Südtirol scheint die Sonne. Bis zu den nächsten Schneefällen, die sich laut Wetterkarte schon abzeichnen.