Kein Bündnis mehr: Pöder trennt sich von Egger und Pizzinini
Noch am Morgen des Freitag, 28. März sandten Thomas Egger und Ladins-Chef Alberto Pizzinini eine Mitteilung an die Medien, mit der Aufforderung, "ihr" Abgeordneter Andreas Pöder möge sich für Neuwahlen stark machen. "Das ist doch völlig lächerlich und außerdem mittlerweile obsolet, weil ja Landeshauptmann Kompatscher bereits die Vertrauensfrage gestellt hat" lacht Andreas Pöder von der BürgerUnion. "Erstens wussten die beiden seit Donnerstag, dass es unser Bündnis nicht mehr gibt und außerdem kann niemand im Landtag einfach so für Neuwahlen plädieren."
Die Trennung von Pöder, Egger und Pizzinini wurde Anfang dieser Woche beschlossen, von der BürgerUnion selbst. "Wir haben die Konsequenzen gezogen, weil das gemeinsame Abkommen immer wieder gebrochen wurde." Vor allem in volkstumspolitischen Fragen hätten sich die Ladins Dolomites viel zu oft kritisch geäußert, etwa wenn die BürgerUnion Aussendungen zu diesem Thema gemacht hatte. "Auch wollten Egger und Pizzinini nicht, dass die BürgerUnion sich bei den Europawahlen engagiert, während wir das sehr wohl vorhaben," verteidigt Pöder seine Linie. Am meisten aber hätte ihm zugesetzt, dass es seit den Landtagswahlen Streit um das 1. Mandat gebeben hat. "Dabei haben wir ein Abkommen geschlossen, in dem dies alles und noch mehr fein säuberlich drinnen steht und wir haben unseren Pakt mit Handschlag besiegelt."
Was werden nun die Wähler sagen? Thomas Eggers Wipptaler Wähler und jene der Ladins Dolomites? Die mit dem Wahlbündnis, das kurz vor den Wahlen geschlossen wurde, doch ein wenig überrumpelt wurden. Denn es war zu offensichtlich, das das Ganze ein reines Zweckbündnis war; auch war in den Monaten seit der Wahl kaum mehr ein Ton zu hören von Egger selbst. "Er hat mir gesagt, er wolle sich komplett zurückziehen, nachdem er nicht mehr in den Landtag gewählt wurde," weiß Andreas Pöder. Und Pizzinini? Auch für ihn war das Bündnis mit Egger und Pöder nicht von Vorteil: Obwohl schon 2008 kein Landtagssitz für die unabhängigen Ladiner herausschaute, ging die Liste im "Bündnissüdtirol" dann endgültig unter.
"Wir werden uns natürlich weiterhin um alle Wähler und Funktionäre kümmern, auch jene der Liste Ladins Dolomites," beschwichtigt Andreas Pöder. Er will die Anliegen weitertragen, je nachdem wie sinnvoll er sie erachtet.