Politik | Im Gespräch

Susanne Wachter (Freiheitliche): "Die Geldverschwendung der SVP ist eine Frechheit"

Susanne Wachter ist neu in der Politik. Sie kandidiert für die Freiheitlichen, Listenplatz Nr. 16. Wachter ist 52 Jahre alt, von Beruf Immobilienmaklerin.

Frau Wachter, wie sind sie zur Politik gekommen?

Susanne Wachter: In den letzten Jahren hab ich mich immer mehr mit Politik beschäftigt. Den Christian Waldner, der ja die Freiheitlichen gegründet hat, mit dem bin ich Schule gegangen. Damals war ich politisch nicht interessiert, ich war alleinerziehend, mit drei Kindern, meine Hauptthemen waren Familie und Arbeit.

Wer hat Sie entdeckt?
Susanne Wachter: Ein Nachbar, ein Bauer, hat mich vor ein einiger Zeit gefragt ob ich Interesse hätte, zu den Sitzungen der Freiheitlichen zu kommen. Ich bin schon länger Freiheitlichen Wählerin, kann mich mit allen Programmpunkten 100 prozentig identifizieren. Meine Söhne sind jetzt erwachsen und ausgezogen. Es ist Platz für Neues.

Was sind Ihre politischen Forderungen?

Susanne Wachter: Die Steuergelder sollen endlich gerechter verwaltet werden. Ich denke an den SEL-Skandal, den Verlust des Thermen Hotels, 40 Millionen Euro wurden da in den Sand gesetzt. Oder der Safety Park, ich finde diese Geldverschwendungn eine Frechheit gegenüber den SüdtirolerInnen, die nicht so viel Geld haben.  Ich möchte mehr Kontrolle auf die SVP ausüben, in Großprojekten sollen Bürger mit einbezogen werden.

Sie stehen als Immobilienmaklerin mitten im Leben. Was sagen Sie zur Wohnbaupolitik des Landes?

Susanne Wachter: Für junge Familien ist es schwierig geworden sich eine Wohnung zu finanzieren. Die Politik muss Mittelstandswohnungen zur Verfügung stellen, und das nicht am Rand von Zentren wie in Bozen, wo neue Misstände aufkommen. Es müssen Wohnungen sein, die in einem sozialen Kontext eingebunden sind.

Ich möchte mehr Kontrolle auf die SVP ausüben, in Großprojekten sollen Bürger mit einbezogen werden.

Was beobachten Sie in Meran?

Es gibt bei uns viele wunderschöne Jugendstilwohnungen, die unter Denkmalschutz stehen. Die Eigentümer können sich eine Sanierung kaum leisten, wenn vom Denkmalschutz Vorgaben erfolgen. Diese Vorgaben sind wichtig, Häuser sollen in die Landschaft passen, aber da muss die Politik viel mehr unterstützen.
 
Was läuft sonst noch falsch in Südtirol?

Wenn man die Ausländerpolitik der SVP hernimmt, dann stimmt einiges nicht. Ausländer kriegen bei uns eher einen Leitfaden, wie sie bei uns an Wohnungen heran kommen. Anstatt einen Leitfaden zu bekommen, um unsere Kultur besser zu verstehen. Oder der Pensionsanspruch der Frauen: Es kann nicht sein, dass Frauen, die allein leben mit ihrem Pensionsminimum nicht über die Runden kommen. Alle Menschen haben das Recht, ihren Lebensabend würdevoll zu verbringen.

Ausländer kriegen bei uns eher einen Leitfaden, wie sie bei uns an Wohnungen heran kommen. Anstatt einen Leitfaden zu bekommen, um unsere Kultur besser zu verstehen.

Arno Kompatscher hat klar gesagt, „Keine Koalition mit den Freiheitlichen.“ Können die Freiheitlichen überhaupt regieren?

Natürlich, dafür haben wir absolut die Kompetenz. Was ich auch beobachtet habe: Wenn man in der Partei der SVP ist, wird man medial ganz anders dargestellt. Als Opposition hat man fast keine Chance, die eigenen Ideen unter die Leute zu bekommen.

Vollautonomie oder Freistaat?

Die Vollautonomie bringt Südtirol gar nichts, ich stehe voll und ganz hinter der Idee des Freistaates. Es gibt nichts, was man nicht verwirklichen kann. Ein Ziel muss man immer haben.

Was ist Ihr persönliches Ziel für die Landtagswahl?

Selbstverständlich die Wahl in den Landtag. Ich will Politik mitgestalten. Wenn ich es nicht schaffe, bleibe ich aktiv dabei. Und ja, die Gemeindepolitik ist sicher auch eine Option für mich. Ich mache auf jeden Fall weiter.