Waidbruck: Schulers Vermittlung kommt zu spät
„Vielleicht hätte man die Situation durch eine frühere Aussprache noch abwenden können,“ meint der für die Gemeinden zuständige Landesrat Arnold Schuler in der Dolomiten-Ausgabe vom 29. Jänner. Doch die Ereignisse hätten sich überschlagen, und da war er außerdem noch nicht in Amt und Würden.
Am Vorabend hatte Schuler trotzdem einen Mediationsversuch gestartet: der Waidbrucker Gemeinderat, Bürgermeister und die Feuerwehr sollten sich an einen Tisch setzen um die verfahrene Situation zu klären und zu retten. Da waren die Räte aber schon ihrer Funktionen enthoben, die im Fall getroffenen Entscheidungen hätten keinerlei formale Wirkung mehr gehabt. Er sei erleichtert, sagte Bürgermeister Oswald Rabanser, dass es nun vorbei sei und nannte die Angriffe auf ihn und sein Amt eine „Schlammschlacht“.
Dreh- und Angelpunkt der Affäre in der 200-Seelen-Gemeinde Waidbruck soll die Freiwillige Feuerwehr sein. Ihnen hätte der nun seines Amtes enthobene Bürgermeister Rabanser den Ankauf eines siebten Feuerwehrautos (sechs stehen bereits in der Garage, dazu ein Mannschaftstransportfahrzeug samt Anhänger) verwehrt. Zum Vergleich: die wesentlich größere Nachbarsgemeinde Klausen hat einen 8 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark.
Tatsache ist, dass der Streit um die Zuständigkeiten der Feuerwehr zwischen Bürgermeister Rabanser und seinem Vize Norbert Erler sowie den 8 Gemeinderäten die allesamt bei der Freiwilligen Feuerwehr sind, eskalierte. Diese 8 Räte legten Mitte Jänner ihre Ämter zurück und bereiteten dem Eisacktaler Dörfchen das politische Waterloo. Neuwahlen wird es am 4. Mai geben.
Ab heute, 29. Jänner zieht der kommissarische Verwalter Siegfried Rainer ins Waidbrucker Rathaus ein. Sein Ziel: die Gemeinde als Körperschaft aus den Turbulenzen herauszuhalten. Und wohl auch festzulegen, ob es das siebte Feuerwehrauto trägt.