Erste Einigung im Stromstreit
Neben den Etschwerken und dem Vinschger Energiekonsortium (VEK) stellte der Konflikt mit den Stadtwerken Brixen bis dato den dritten Rechtsstreit zwischen den heimischen Energieunternehmen dar. Konkret haben die Brixner vier Rekurse gegen die Landesgesellschaft beim Wassermagistrat in Venedig behängen. Anlass dafür war die Konzessionsvergabe für die Kraftwerke Kardaun, St. Anton, Waidbruck und Brixen.
Mit der Möglichkeit, sich in zwei strategisch wichtige Projekte im Eisacktal und Wipptal einzubringen, scheint nun ein Kompromiss gefunden. Konkret sollen die Brixner eine Beteiligung am neuen Kraftwerk erhalten, das am Mareiterbach nach einer positiven Volksbefragung gebaut werden soll. Eine weitere Beteiligung betrifft die Gesellschaft, mit der in Folge der Anbindung an das österreichische Stromnetz die Verbindungslinie zwischen Brenner und Brixen potenziert werden soll.
Im Gegenzug verpflichten sich die Stadtwerke Brixen alle gegen die SEL angestrengten Rekurse zurückzuziehen. Das als „Memorandum of Understanding“ bezeichnete Abkommen soll darüber hinaus eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit zwischen den beiden Energieunternehmen bieten, heißt es in einer Aussendung der SEL. Allerdings muss das Abkommen noch vom Gemeinderat von Brixen genehmigt werden. Ein gewichtiges Argument werde dabei die Zusage der Landesregierung zur Finanzierung der Verlegung der Hochspannungsleitungen in Milland darstellen.