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„Normal wäre doch langweilig, oder?“

Heute releasen die Brixner Median ihr zweites Album „Chapter Three“ und bringen es im „Astra“ Brixen auf die Bühne: Metalcore in einer angenehm überraschenden Vielfalt. Das Interview mit der Band klärt u.a. auf, warum die Songs so wuchtig geworden sind.
Median (2024)
Foto: Median
  • salto.music: Bevor wir auf das neue Album zu sprechen kommen, wie ist euer Linkin Park-Tribute gelaufen?

    Davide Puddu: Wir hatten sehr gute Resonanzen, die Vermischung von Metalcore, Rap und elektronischen Parts, wurde von unserem Publikum sehr gut aufgenommen. Live erwies sich der Hit „Faint” als Stimmungsbombe.

    salto.music: Da „Chapter Three“ nach dem Debüt „Aurora“ (2020) euer zweites Album ist, nehmen wir an, dass ihr mit dem Albumtitel auf die die Entwicklung der Band selbst verweist…

    Matthias Vitti: Ja, das ist korrekt. „Chapter Three“ spiegelt unser drittes Kapitel im Banddasein wieder und ist ein perfekter Übergang auf die neue Richtung, die wir musikalisch einschlagen wollten. Wir wollen einen neuen Musikstil entwerfen, der Metalcore und Nu Metal kombiniert und so unseren eigenen Stil kreieren.

    salto.music: Songs wie „Disappointment“ sind stellenweise, von der Gitarrenwucht her, fast schon Death Metal. Wir nehmen an, das ist Absicht?! Ist die Stimmung Drop-C oder noch weiter unten?

    Othmar Fundneider: Gitarren und Bass sind auf Drop A getunt, was im Death Metal, Deathcore und Metalcore häufig zu finden ist. Vielleicht ist dieses Tuning ausschlaggebend für eure Vermutung, da uns selbst dies weniger an Death Metal erinnert. Aber die Gitarrenwucht ist schon bemerkbar wuchtiger als in den anderen Songs.

  • Zum einen extrem hart, zum anderen poppig und mit eingängigen Melodien, und das alles innerhalb der einzelnen Songs: „Chapter Three“, das zweite Album der Brixner Metalcore-Band Median erscheint heute, am 30. April 2024. Foto: Median
  • salto.music: Ihr seid ganz klar eine zeitgemäße Metalcore-Band, die nicht nur Electronic- und Pop-Elemente, sondern stellenweise auch Rap einfließen lässt und, wie bei „Mirror“ etwa, immer wieder eine extreme Härtegrenze geht. Auch wenn ihr euch im Prinzip treu geblieben seid, so werden eure Songs vielfältiger. Täuscht unser Eindruck?

    Michael Niederstätter: Nein, der Eindruck täuscht nicht, da wir versuchen, jeden Song einzigartig klingen lassen. Deswegen haben wir auch ruhigere Songs, wie auch solche zum Mitsingen, und auch Songs, die es gern etwas härter angehen wollen. Somit klingt das neue Album vielfältiger und nicht langweilig bei längeren Hörsessions.

    salto.music: Welche Rolle hat das Studio gespielt bei der Produktion des Albums? Geht ihr mit klaren Ideen in den Aufnahmeprozess oder nutzt ihr die Zeit und die Möglichkeiten im Studio, um neue Lösungen für die Songs zu finden?

    Stefan Nössing: Wir sammeln unsere Ideen in unseren Freizeitaktivitäten, schreiben uns Ideen auf und besprechen die dann im Studio/Proberaum (das Album wurde in unserem Proberaum aufgenommen) und machen uns direkt dann ans Werk. Da wir keine Deadline festlegen, konnten wir in Ruhe an unseren Song feilen.

    salto.music: Ihr habt mit Othmar Fundneider einen neuen Gitarristen in der Band. Stellt ihn uns bitte kurz vor: Wer ist er, was ist sein musikalischer Background und hatte er bereits Einfluss auf Median?

    Davide Puddu: Othmar kommt eigentlich aus der Punk Rock-Szene, ist großer Fan unserer Musikrichtung und hat sich Ende 2023 zur Verfügung gestellt, als Lead Gitarrist mitzuwirken. Die Instrumentalaufnahmen für „Chapter Three“ waren zu diesem Zeitpunkt bereits fertiggestellt, sodass er am Songwriting nicht aktiv mitgewirkt hat. Wir haben aber einen Part von dem Song „Sometimes” abgeändert, sodass Otti ein selbst komponiertes Solo einfügen konnte.

  • Median: „Take Back Time“ (Official Music Video)
    (c) Median

  • salto.music: Zwei Worte zu Drummer Nössing, der offensichtlich bei Median ein Alter Ego auslebt…

    Stefan Nössing: Normal sein wäre doch langweilig, oder? (lacht)

    salto.music: Vor nicht allzu langer Zeit war im Metalcore allgemein von Stagnation die Rede. Was sagt ihr dazu?

    Matthias Vitti: Also uns wäre das jetzt neu, die lokale Szene ist zwar in den letzten Jahren etwas geschrumpft, aber die Zeiten ändern sich nun mal und seit COVID findet alles mehr online statt. Dies ist auch der Beweggrund, warum wir mehrere Musikstile zusammen kombinieren, um etwas Neues, Zeitloses zu schaffen.

    salto.music: Das Album ist jetzt draußen und ihr seid mit Sicherheit bereit für die Bühne. Wie sieht euer Sommer aus? Was habt ihr geplant?

    Median: Für Sommer und Herbst haben wir einige Auftritte geplant, sowie ein neues Musikvideo und die Ausweitung unseres Publikums auf Österreich und Deutschland. Alle weiteren Infos gibt's dann zur gegebenen Zeit auf unseren Social Media Kanälen.

    Wir würden uns freuen, euch auf unseren Konzerten zu sehen.

  • Bringen ihr Album auch gleich auf die Bühne: Die Brixner Median veröffentlichen heute ihr zweites volles Album und feiern das mit einem Release-Konzert im „Astra“ in Brixen. Foto: Median
  • Median werden ihr Album „Chapter Three“ heute Abend, Dienstag, 30. April 2024, im „Astra“ Brixen auf die Bühne bringen und werden dabei von den Bands Nine, Parhelion und Bright Noise unterstützt. Beginn: 19.30 Uhr.

  • Neues Album, neue Formation, Median 2024 v.l.n.r.: Davide Puddu (Rhythmus-Gitarre, Cleane Stimme), Stefan Nössing (Schlagzeug), Matthias Vitti (Stimme), Othmar Fundneider (Lead-Gitarre) und Michael Niederstätter (Bass). Foto: Median