Politik | Nach den Landtagswahlen 2013

Arbeitnehmer: Solidarität für den Chef

Die Arbeitnehmer lassen ihren Vorsitzenden nicht im Regen stehen: Der Landessozialausschuss lehnt Christoph Guflers Rücktrittsangebot ab. Damit bleibt an der Spitze der SVP-Arbeitnehmer zumindest vorerst alles beim Alten.

6085 Stimmen oder Platz 24 unter den SVP-Kandidaten: Ein Wahlergebnis, das manchen Medien ausreichte, um am Dienstag bereits den Rücktritt von  SVP-Arbeitnehmerchef Christoph Gufler anzukündigen. Nach der Sitzung des Landessozialausschusses am Dienstag Abend wurde dann wieder zurückgerudert: Denn die „GenossInnen“ schlugen das Rücktrittsangebot ihres Vorsitzenden aus – und „beknieten ihn einstimmig, eine weitere Periode im Amt zu bleiben", wie Gufler selbst nach der Sitzung erklärte.

Der Grund, weshalb ihm die Ausschussmitglieder die Stange halten? Unter dem Strich hätten die Arbeitnehmer bei den Wahlen einen Erfolg eingefahren, sagt ihr Chef.  Mit der Wahl von Richard Theiner, Waltraud Deeg, Helmuth Renzler und Magdalena Amhof konnten sie ihre Sitze im Landtag von drei auf vier ausbauen. „Damit sind wir die einzige SVP-interne Richtung, die bei den Wahlen an Mandaten zulegen konnte“, erklärt Christoph Gufler. Das beweise, dass man die richtigen Themen ins Spiel gebracht habe. Nicht zu vergessen ist bei dieser Bewertung allerdings der steile Absturz der Arbeitnehmer von sieben auf drei Mandate bei den Wahlen im Jahr 2008.

Aufgeschobener Wechsel  

Seine eigene Wahlschlappe führt Gufler dagegen vor allem auf eine mangelnde Unterstützung im Osten des Landes zurück. Denn im Gegensatz zum allgemeinen Burggräfler Trend, die eigenen KandidatInnen zu wenig zu wählen, habe er selbst viele Stimmen in seinem Heimatbezirk erhalten. Immerhin rangiert er im SVP-Bezirk Burggrafenamt bei den Vorzugsstimmen an vierter Stelle – nach Arno Kompatscher,  Arnold Schuler und Richard Theiner. Doch vor allem  im Pustertal und Eisacktal habe er zu wenig Unterstützung erfahren.

Auch wenn er das Schiff vorerst nicht verlässt, macht Gufler am Dienstag klar, dass es früher oder später zu einem Wechsel an der Spitze der Bewegung kommen wird. Entscheidend dafür sei auch die nun anstehende Besetzung der Landesregierung und der verschiedenen Kommissionen, bei denen sich die Arbeitnehmer eine angemessene Berücksichtigung erwarten.