Arno Kompatscher: "Nicht einmal mein engster Beraterkreis kennt die Namen"
Herr Kompatscher, Sie haben die Regierungsmannschaft schon stehen? Den Koalitionspartner gewählt?
Es ist so, wie ich es immer gesagt habe. Am Montag, 2. Dezember, werde ich mich mit den Parteigremien beraten. Vorher gibt es keine Entscheidung.
Die Tagesezeitung präsentiert auf der ersten Seite „Arnos Mannschaft“ samt schon gewählten Koaltionspartner. Dieser wäre anscheinend der PD.
Ich kann dazu nur sagen, dieses Medium fischt komplett im Trüben, behauptet halt etwas. Die Trefferquote ist die, die sie ist, wenn man Vermutungen in den Raum stellt. Etwas stimmt, etwas stimmt nicht.
Und was stimmt nicht?
Zum einen gibt es diesen Parteifunktionär nicht, von dem die Tageszeitung immer schreibt und zum anderen wurde mit mir nicht einmal gesprochen. Und ich unterstreiche: Es gibt nichts, das ich vor Montag sagen würde. Ich habe meine Regierungsmannschaft zwar im Kopf stehen, habe sie aber niemandem mitgeteilt. Nicht einmal meinem engsten Beraterkreis. Für mich sind die Gespräche am Montag mit der Partei wesentlich. Alleine entscheide ich nichts.
Sie haben Ihre Gedanken mit niemandem geteilt um nichts nach außen durchsickern zu lassen?
Darum geht es nicht. Ich habe in den letzten Wochen sehr viele Gespräche geführt. Habe mir viele Meinungen angehört und immer gefragt: „Was denkst Du?“ Aber meine Meinung bilde ich mir dann selber. Und wie gesagt, entschieden ist noch gar nichts.
Die Transparenz, die Sie immer angekündigt haben, gerät durch solche Geschichten in ein schiefes Licht. Verärgert?
Ja, das ärgert mich schon. Denn ich muss sagen, es kann doch nicht die Aufgabe von Medien sein, sich etwas aus den Fingern zu saugen oder den Menschen etwas vorzumachen. Das ist jetzt die dritte oder die vierte Regierungsmannschaft, die die TAZ präsentiert. Ob ihnen das selbst nicht komisch vorkommt, müssen sie selbst wissen. Aber natürlich werden sich die LeserInnen denken „ah, so ist das.“
Denken sich das auch die anderen möglichen Koalitionspartner?
Ich hab schon gestern mit der Frau Foppa und der Frau Mair telefoniert, denn anscheinend, immer laut TAZ, hätte ich gesagt, wenn ich mich bis Freitag nicht melde, dann ist nichts mit einer Koaltion. Alles Schmarrn. Aber die Frau Foppa und die Frau Mair haben sofort abgewinkt und gesagt: „Das, was in der Tagesezeitung steht, soll man nicht so ernst nehmen.“
Sie werden hier und jetzt also keine Namen oder Präferenzen verraten?
Ganz bestimmt nicht. Ich halte mich an die Dinge, die ich gesagt habe. Das mag vielleicht langweilig sein, aber an diesen Stil wird man sich gewöhnen müssen in Südtirol. Wir sind ja nicht im Wirtshaus, es geht um die Zukunft Südtirols. Das sollte auch der Tageszeitung bewusst sein, die solche Unwahrheiten verkündet.