Politik | Indipendenza virtuale

Veneto: i voti ci sono, ma vengono anche dal Cile

Chi ha votato realmente al referendum per l’indipendenza veneta? Due milioni di persone oppure solo 150mila? Una consultazione acclamata come prova dell’avvento della democrazia digitale ne dimostra anche i limiti.

Tutto è virtuale nel mondo virtuale. O come si potrebbe anche dire: tutto e il suo contrario, tutto è il suo contrario. Capita così che un referendum – ma essendo “virtuale”, cioè eseguito in rete e senza la pur minima valenza istituzionale, si tratta più realisticamente di un sondaggio – si concluda permettendo valutazioni diametralmente opposte. Ci sono gli organizzatori, che esultano per aver portato al voto due milioni di persone, quasi tutte a favore dell’indipendenza della nazione (ovviamente virtuale) veneta; e poi ci sono i denigratori, che dimostrano, o comunque pensano di dimostrare analizzando i server di provenienza dei votanti, come a un tale referendum si potesse partecipare facendo affluire click dal Cile, dalla Spagna, dalla Germania… Per fare solo un esempio: l’11,4% dei votanti arriva da Padova, ma il 10,9% da Santiago del Cile. E dunque in sintesi: hanno votato davvero 2 milioni di persone, oppure questa somma si deve al funambolismo tecnologico di 150mila invasati?

Dove sta la verità, in casi come questi? Ma soprattutto: ha ancora senso chiederselo? Quale attendibilità può avere una consultazione che permette stime tanto diverse?

Come è stato dimostrato a suo tempo  anche a proposito del referendum (pardon: sondaggio) organizzato da Süd-Tiroler Freiheit, il limite di queste consultazioni risiede da un lato nella trasparenza dei metodi di controllo, dall’altro nella parzialità, ovvero nel fortissimo contenuto ideologico tradotto in termini di decisioni plebiscitarie. Un cocktail esplosivo, che finora può solo dar luogo a una guerra dei numeri. Virtuale quanto si vuole, ma estremamente (e realmente) dannosa per la credibilità degli stessi metodi con i quali si vorrebbe accrescere la partecipazione democratica.

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Christoph Moar Sa., 29.03.2014 - 18:02

Caro Gabriele,

non so se il fotomontaggio é stato fatto da te/da voi o se si tratta di qualche gemma venuta in superficie su qualche social network. Mi chiedo pero, sul serio, perche' usare questa foto per corredare l'articolo di cui stiamo commentando? Cosa c'entra?
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La Kaaba costituisce il luogo più sacro dell'Islam - non mi sembra rispettoso appiccicarci sopra l'indipendenza Veneta. E, onestamente, farei lo stesso discorso se al posto della Kaaba si pensasse di usare un fotomontaggio diciamo con Lourdes, oppure con la Chiesa della Nativitá a Betlemme, o la basilica del Santo Sepolcro a Gerusalemme. O con un qualsiasi luogo sacro ad un altra religione, metti il Mahabodhi o il Borobudur nel Buddismo...

Sa., 29.03.2014 - 18:02 Permalink
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Roland Kofler So., 30.03.2014 - 09:12

Antwort auf von Christoph Moar

Es ist der allgemeine Konsens dass Religionen und ihre Artefakte einen besondern Schutz brauchen, der es verbietet sie im normalen politischen, kulturellen, kuenstleschen Remix verwenden zu duerfen. Ich halte dieses Tabu fuer ueberzogen, Religionen und Symbole sind wesentlicher Bestandteil unser Welt und ihre Bedeutung in dieser Welt geht weit ueber den eigentlichen religioesen Kern hinaus. Wenn ich mich wie ein Gruener Alkoholkranker Frosch fuehle, ist es gar kein Thema das ich den an die Wand naglen kann. Aber diese Diskussion haben wir eigentlich schon gegessen oder?

So., 30.03.2014 - 09:12 Permalink
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Christoph Moar So., 30.03.2014 - 10:36

Antwort auf von Christoph Moar

Eigentlich kann ich deinen Kommentar uneingeschränkt unterschreiben. Ich befürchte trotzdem, dass hier ein Unterschied besteht: Gegen die Verwendung religiöser Symbole im künstlerischen Kontext habe ich keine Vorbehalte - der Kippenberg'sche Frosch will ja etwas ausdrücken. Wenn das Werk aber keine Kunst ist, sieht es für mich immer noch ein bisschen anders aus. Überspitzt formuliert: wenn der Pizzalieferservice um die Ecke mit einer verunstalteten Kaaba werben würde, wäre das für mich tatsächlich was anderes als der Kippenberg'sche Frosch. Und eben, darum geht es mir hier: mir ist nicht klar, was die Botschaft der Venetischen Kaaba sein soll. Was hat die Kaaba in diesem Artikel verloren? Und ist das Kunst? ;)

So., 30.03.2014 - 10:36 Permalink
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Roland Kofler So., 30.03.2014 - 13:13

Antwort auf von Christoph Moar

Ein liberaler Zugang zu deinen Beispiel wäre tatsächlich der, dass der Pizzaservice die Kabala als Logo führen darf. Genauso wie ein HC Strache sich als Che Guevara stilisieren darf. Freunde des Socialismo Tropicals mögen sich empören aber es gibt keinen besonderen Schutz für Ideologien. Für Religion gibt es den, ausser bei der Künstlerischen Freiheit, die für mich ein suspektes Konzept ist. Es gilt eine erweiterte Freiheit des Ausdruckes und der Meinung für einen exklusiven Kreis von Leuten, die das in Rahmen einer gewissen Praxis durchexerzieren dürfen. Warum eigentlich?

So., 30.03.2014 - 13:13 Permalink
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Christoph Moar So., 30.03.2014 - 14:19

Antwort auf von Christoph Moar

Man kann natürlich argumentieren, dass der Pizzaservice die Kaaba (nicht die Kabala, das wäre natürlich ganz was anderes ;) im Logo führen kann. Dem stimme ich auch zu, sofern du mit "darf" eine rechtliche Regelung meinst. Will heissen: ich plädiere hier nicht für einen wie auch immer gearteten *rechtlichen* Schutz von "Ideologien". (Und noch eine Klammer muss ich aufmachen: zwischen Ideologie und Religion besteht *für mich* ein großer Unterschied. Bei Religion denke ich an kulturelle Phänomene, die das menschliche Verhalten, das Handeln und Denken prägen, und auch menschliche Wertvorstellungen beeinflussen. Bei Ideologie denke ich "nur" an eine Weltanschauung oder ein System von Wertvorstellungen). Insofern möchte ich im Kontext meiner Wortmeldungen hier tatsächlich lieber von Religion sprechen als von Ideologien. Ich akzeptiere aber durchaus, wenn du beide Begriffe für dich gleichwertig siehst. Klammer geschlossen.
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Zur Sache besteht für mich aber durchaus ein Unterschied darin, ob ich rechtlich betrachtet ein religiöses Symbol für unpassende Zwecke verwenden darf (die von Millionen Gläubigen angebetete Kaaba mit dem Logo eines Call-a-pizza-Unternehmens versehen), und ob es auch angemessen ist, von diesem Recht Gebrauch zu machen. Kippensberger wollte mit seinem Frosch etwas ausdrücken. Und meine Frage an Gabriele war genau die: was will die Redaktion mit dem Bild eigentlich ausdrücken? Wenn ein tieferer Sinn dahinter steht, kann ich ein Recht (das der Meinungs- und Ausdrucksfreiheit) gegen ein anderes (das der Anerkennung einer Religion, Kultur oder ethnischen Identität) abwägen. Wenn das Bild der Kaaba mit den Veneto-Sezessionisten aber nur billige Reklame ist, dann kannst du dir vielleicht vorstellen, wie meine Abwägung vielleicht enden wird.
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Das Recht auf Anerkennung wurzelt in der Menschenwürde, und es ist zumindest in dem Sinn ein Menschenrecht, daß man andere Personen nicht nach Belieben (öffentlich) beleidigen oder verletzen darf. Und dass Menschen sich besonders verletzt fühlen, wenn zentrale Symbole ihrer Religion, Kultur oder ethnischen Identität verächtlich gemacht werden ist hinlänglich bekannt.
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Ein liberales Weltbild, echte Aufklärung und auch Meinungsfreiheit zeichnen sich natürlich besonders auch durch Argumente aus, die selbst scharfe Kritik an Religionen einschließen darf. Daran will ich nicht im Geringsten rütteln. Das bedeutet aber nicht, dass ich die Verletzung religiöser Gefühle nach dem Motto: "Alles ist erlaubt." gutheißen muss: Im Kern geht es hier also nicht nur um Meinungsfreiheit und ein aufgeklärtes Weltbild, sondern auch um die Anerkennung des Anderen, um Religionsfreiheit und um den Umgang mit grundlegenden religiösen Symbolen an sich. Und da kommt für mich, neben der rechtlichen Sphäre, auch die Ethik ins Spiel.

So., 30.03.2014 - 14:19 Permalink