Politik | Vinschgau

83 Prozent für Reschenbahn

Volksbefragung in Nauders und Graun: 1.007 Personen haben daran teilgenommen. Organsiert wurde die Umfrage von der Süd-Tiroler Freiheit und der FPÖ-Tirol.
Reschensee
Foto: Othmar Seehauser
Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol haben in den letzten Tagen gemeinsam eine grenzüberschreitende Volksbefragung am Reschen durchgeführt. Alle Bürger*innen in den Dörfern der Gemeinden Nauders und Graun (Nauders, Reschen, Graun, Langtaufers und St. Valentin auf der Haide) konnten darüber abstimmen, ob sie sich für den Bau einer Bahnverbindung von Landeck nach Mals über den Reschen aussprechen. Mehr als 1.000 Bürger haben an der Abstimmung teilgenommen. 83 Prozent haben sich für den Bau der Reschenbahn ausgesprochen. „Ein klarer Auftrag an die Politik“, so die Süd-Tiroler Freiheit.
 
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Die Volksbefragung: Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle zeigen sich über das Ergebnis zufrieden. (Foto: Süd-Tiroler Freiheit)
 
Bis zum 5. September konnten alle wahlberechtigten Bürger*innen am Reschen entweder online oder mit einer Wahlkarte abstimmen. Insgesamt 1.007 Personen haben an der Abstimmung teilgenommen. Davon haben 834 Personen (83 Prozent) für die Reschenbahn gestimmt, 159 Personen (16 Prozent) dagegen und 14 Personen (1 Prozent) haben weiß abgestimmt. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 35 Prozent. Zum Vergleich: Bei der östereichischen Bundespräsidentenwahl 2022 haben in der Gemeinde Nauders 472 Personen (43,54 %) abgestimmt, bei der Landesvolksabstimmung 2022 haben in der Gemeinde Graun 403 Personen (22,2 %) abgestimmt.
„Es freut uns, dass wir die Bevölkerung in die Entscheidung aktiv einbinden konnten und damit auch das Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile gefördert haben. Erstmals seit der Teilung Tirols konnten die Bürger am Reschen wieder gemeinsam an einer Abstimmung teilnehmen. Über die Unrechtsgrenze hinweg ist am Reschen dadurch ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden und der Wille zum Bau einer Bahnverbindung zum Ausdruck gebracht worden, die nicht nur die Landesteile, sondern auch die Menschen miteinander verbindet“, so die Landtagsabgeordneten Sven Knoll, Myriam Atz-Tammerle und Gudrun Kofler (FPÖ-Tirol).
Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol wollen nun die Gemeindevertreter*innen von Graun und Nauders an einen gemeinsamen Arbeitstisch laden, um die nächsten konkreten Schritte für die Planung der Streckenführung am Reschen anzugehen. Auch hier wolle man darauf achten, die Bevölkerung von Anfang an einzubinden.
 
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Hartmuth Staffler Do., 07.09.2023 - 15:08

Die STF-Abgeordneten haben leider nicht berücksichtigt, dass der derzeitigen Landesregierung der Wunsch und Wille der Bevölkerung ziemlich egal ist. Man ist zu sehr damit beschäftigt, sich bei den italienischen Rechtsextremisten als zukünftigen Koalitionspartnern anzubiedern.

Do., 07.09.2023 - 15:08 Permalink
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M A Do., 07.09.2023 - 16:26

Welches Ergebnis haben sie erwartet, dass sie jetzt so strahlen?
Fragt im Ahrntal, fragt im Überetsch, fragt in Gröden, fragt im Passeiertal... es wird wohl ein ähnliches Ergebnis werden...
Wer's bezahlt ist dann allerdings eine andere Frage, auf die die beiden wahrscheinlich keine Antwort parat haben...

Do., 07.09.2023 - 16:26 Permalink
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Manfred Klotz Do., 07.09.2023 - 17:55

834 von insgesamt ca. 3.600 sind aber nicht besonders aussagekräftig...
Wenn sich weniger als ein Drittel der Bevölkerung an der Umfrage beteiligt hat, spricht das eh schon Bände. Da wird wieder mit Zahlen getrickst, dass dem Borstenvieh graust.

Do., 07.09.2023 - 17:55 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 07.09.2023 - 21:50

Antwort auf von Ludwig Thoma

Die Verbindung über den Reschen schneidet nur aus der verkehrspolitischen Sicht der Schweizer schlecht ab, die natürlich Wasser auf ihre Mühlen kehren wollen. Es ist die kürzeste und billigste Variante und damit ganz bestimmt nicht die schlechteste. Aus verkehrspolitischer Sicht ist die Reschenbahn für Nord- und Südtirol natürlich die mit großem Abstand beste. Wenn die Schweizer eine andere Lösung bevorzugen, dann sollten wir sie daran nicht hindern, aber sie sollen uns die für uns beste Lösung nicht schlechtreden.

Do., 07.09.2023 - 21:50 Permalink
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Ludwig Thoma Sa., 09.09.2023 - 20:11

Antwort auf von Hartmuth Staffler

Wenn ich vom oberen Vinschgau mit dem Auto nach Mailand möchte, führt die "kürzeste" Strecke über das Stilfserjoch, die etwas weniger umständliche aber über den Ofen- und den Malojapass und die schnellste vermutlich über Bozen und Verona. Mit der Zugverbindung nach Landeck ist es ähnlich. Kürzer über den Reschen aber schneller und einfacher bleibt Mals-Scuol-Pfunds-Landeck.
Aber Sie können mir gerne erklären, wie Sie die Schlucht von Hochfinstermünz mit einem Höhenunterschied von knapp 500 m zwischen Pfunds und der Passhöhe überwinden möchten und dabei noch "billiger" als die Engadiner Variante sein möchten. Da müssen Sie wohl einiges "Wasser kehren".

Sa., 09.09.2023 - 20:11 Permalink