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„Schuster, bleib bei deinem Leisten“

Die SVP-Gemeinderäte von Rasen-Antholz kritisieren einige Aussagen des Südtiroler CONI-Präsidenten Alex Tabarelli in einem Interview gegenüber SALTO in Richtung Antholz.
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Foto: antholz.bz
  • In einem SALTO-Interview anfangs Februar sprach CONI-Präsident Alex Tabarelli unter anderem über Biathlon in Antholz und dessen Bedeutsamkeit für die Gemeinde und meinte, dass Antholz ohne den Biathlon ein See mit sechs Leuten wäre, also sehr viel an touristischer Bedeutsamkeit verlieren würde. Der Biathlon hätte den Tourismus in Antholz erst salonfähig gemacht. Mit dieser Aussage sind die SVP-Gemeinderäte von Rasen-Antholz Alexander Messner, Rita Hellweger, Hubert Steinkasserer und Reinhold Alton keineswegs einverstanden. In einer Stellungnahme schreiben sie: „Im SALTO-Artikel [...] maßt sich CONI-Präsident Alex Tabarelli an, über die Situation in der Gemeinde Rasen Antholz bestens Bescheid zu wissen. Er geht sogar soweit zu behaupten, dass Antholz ohne Biathlon „ein See mit sechs Leuten“ wäre. Die große Bedeutung des Biathlon-Weltcups für unsere Gemeinde ist unbestreitbar. Trotzdem ist diese Aussage eine beleidigende Äußerung gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Rasen-Antholz, die sich ehrenamtlich und auch mit anderen Tätigkeiten und Veranstaltungen sowie touristischen Angeboten außerhalb des Biathlonweltcups befassen". Den olympischen Geist würde man mit solchen Aussagen nicht in die Gemeinde bringen können. Die Gemeinderäte halten Tabarelli weiters dazu an, „sich über die lokalen Verhältnisse besser zu informieren.“ Neben dem See und dem Biathlonweltcup gäbe es noch einige weitere Sehenswürdigkeiten in Rasen-Antholz.

     „Falls es sich um keinen Faschingsscherz handelt, können wir hier nur sagen: Schuster, bleib bei deinem Leisten!“ 

    Tabarelli sprach im Laufe des Interviews auch an, dass die Antholzer Biathlonanlage Südtirol Arena im Sinne einer nachhaltigen Nutzung auch als Austragungsort für Opern (neben weiteren Events) genutzt werden könne, mit dem Ziel einen Ganzjahresbetrieb zu ermöglichen. „Falls es sich um keinen Faschingsscherz handelt, können wir hier nur sagen: Schuster, bleib bei deinem Leisten!“  heißt es dazu von Seiten der Gemeinderäte. Sie fordern abschließend, dass sich der Sportfunktionär für seine Aussagen bezüglich der Gemeinde Rasen-Antholz öffentlich entschuldige.

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Salto User
Cicero Di., 13.02.2024 - 19:04

Tabarelli ist ein weiteres (Negativ)Beispiel für den prototypischen abgehobenen Sportfunktionär. Er passt mit seinen Aussagen, auch zur Kunsteisbahn in Cortina, perfekt in die an Gigantismus leidende Funktionärsriege.

Di., 13.02.2024 - 19:04 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 13.02.2024 - 20:50

"Ne sutor supra crepidam!" Wenn der Tabarelli tatsächlich bei seinem Leisten bleiben sollte, dann könnte er einem beinahe leid tun, denn sein Leisten scheint mich doch sehr beschränkt zu sein.

Di., 13.02.2024 - 20:50 Permalink
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Hartmuth Staffler Mi., 14.02.2024 - 08:24

Antwort auf von Robert Zagler

Die Redewendung "Schuster bleib bei deinem Leisten" ist eine freie Übersetzung des Ausspruches "Ne sutor supra crepidam", den der römische Autor Plinius der Ältere dem Hofmaler Apelles von Alexander dem Großen in den Mund legt, nachdem ein Schuster ein Bild von ihm kritisiert hatte. Der Ausspruch des Plinius wurde bereits sehr früh und sehr frei mit "Schuster bleib bei deinem Leisten" übersetzt und ist in dieser Form zu einem geflügelten Wort der deutschen Sprache geworden, auch wenn "... bleib bei deinen Listen" sachlich korrekter wäre.

Mi., 14.02.2024 - 08:24 Permalink
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Josef Fulterer Mi., 14.02.2024 - 06:22

Leider fallen auch die Politiker recht leichtfertig auf die hohlen - Inhalts-losen Sprüche der SPORT-FRITZEN vom Format eines Tabarelli herein + lassen sich recht leichtfertig dazu bewegen, öffentliche Gelder für unsinnige elektrisch gekühlte Eiskanäle, aufgeblasene Stadien, babylonische Zuschauer-Tribünen + ausufernde Veranstaltungs-Aufwendungen zu verschleudern, die dann an allen politischen Baustellen, dem Volk aus dem Rücken gespart werden müssen!!!

Mi., 14.02.2024 - 06:22 Permalink
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Salto User
Cicero Mi., 14.02.2024 - 07:49

Antholz richtet jedes Jahr ein Weltcup Wochenende aus, hat schon Weltmeisterschaften ausgerichtet. Alles hat top funktioniert, das Stadion war immer voll und alle Zuschauer sind mit einem Grinsen nach hause gegangen. Warum jetzt für ein paar olympische Rennen das halbe Tal samt Einfahrt umgebaut werden soll/muss erschließt sich mir nicht. Wo ist der Unterschied zu den bisherigen Rennen die in Antholz stattgefunden haben? Die Antholzer haben das bis jetzt doch auch immer super professionell über die Bühne gebracht, oder täusche ich mich?

Mi., 14.02.2024 - 07:49 Permalink
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Ali Gross Mi., 14.02.2024 - 14:27

Dass ein CONI- Präsident sich zu derartigen Aussagen in einem Interview hinreißen lässt, ist schon sehr verwunderlich. Das gesamte Interview ist voll von oberflächlichen Aussagen und Meinungen.
Dieser Mann ist dieses Amtes beim besten Willen nicht würdig.

Mi., 14.02.2024 - 14:27 Permalink