Wirtschaft | Sanität

Der Olympia-Doktor

Der Primar der Bozner Notfallmedizin, Marc Kaufmann, wird die medizinische Versorgung der Winterspiele Milano-Cortina in Südtirol koordinieren. Als Nebenbeschäftigung.
Marc Kaufmann
Foto: TAZ
  • Die Weichen sind seit Monaten gestellt. 
    Bereits im vergangenen Herbst trudelte im Palais Widmann das offizielle Schreiben der Stifung „Fondazione Milano Cortina 2026” ein. Da auch Südtirol Austragungsort mehrerer Wettkämpfe sein wird, ersucht das Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele 2026 in dem Schreiben zur Gewährleistung der Gesundheitsversorgung während dieses Großereignisses, um die Namhaftmachung eines Verantwortlichen für die das sogenannte „Medical Care“ in Südtirol. Mit dem englischen Begriff – der in allen offiziellen Dokumenten so wiedergegeben wird – ist kurzerhand die medizinische Versorgung gemeint.
    Arno Kompatscher teilt mit Schreiben vom 13. November 2023 der Olympiastiftung mit, dass der Verantwortliche des Dienstes für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Marc Kaufmann, „als Ansprechpartner des Medical Care des Landes Südtirol, während der nächsten Olympischen Winterspiele ernannt worden ist“.
    Diese Woche hat der Südtiroler Sanitätsbetrieb jetzt per Beschluss die Zusammenarbeit zwischen Kaufmann und der Olympiastiftung und den Vertragsentwurf für diesen Einsatz genehmigt.

  • Der 50.000-Euro-Vertrag

    Marc Kaufmann wird demnach ab Vertragsunterzeichnung bis zum 30. April 2026, also dem Ende der paraolympischen Spiele als „fachlich strategischer Berater“ für die Stiftung Milano Cortina 2026 tätig sein. Es geht dabei um die Planung, Umsetzung und medizinische Gesundheitsversorgung der Athleten, Betreuer und Zuschauer dieses Großereignisses.
    Es ist eine Tätigkeit, die laut Vertrag als Nebenbeschäftigung gilt und vom Primar „außerhalb der Arbeitszeiten durchgeführt wird“.

  • Olympische Winterspiele 2026: Lukrative medizinische Nebenbeschäftigung. Foto: Fondazione Milano Cortina 2026
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    „Es ist eine Tätigkeit, die vom Primar außerhalb der Arbeitszeiten durchgeführt wird“.

     

    Als Entschädigung zahlt die Olympiastiftung – wie auch in allen anderen Regionen, in denen solche Verantwortliche ernannt werden – 50.000 Euro. Laut Beschluss und Vertrag behält der Sanitätsbetrieb „10% der Einnahmen für diese Tätigkeit für den Verwaltungsaufwand ein“.
    Demnach dürften Marc Kaufmann rund 45.000 Euro für diese Nebenbeschäftigung bleiben.
    Doch dabei gibt es ein objektives Problem. Marc Kaufmann verdient als Primar und Leiter für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin bereits 199.630,72 Euro (Stand 31.12.2023). Mit dieser Entschädigung würde er damit die gesetzliche Obergrenze von 240.000 Euro übersteigen.
    Aber hier wird man sich sicher noch etwas einfallen lassen. So wird man die Auszahlung über die Jahre so stückeln, dass alles im finanziell, grünen Bereich bleibt.

    Zwei Primare

    Die Sanitätsrat unter Kommissarin Irene Pechlaner hat am Dienstag auch endgültig per Beschluss zwei Primare ernannt. Barbara Avesani wurde nach einer unglaublichen Odyssee, die fünf Jahre lang gedauert hat, jetzt zur Direktorin und Leiterin der Rechtsmedizin ernannt. Und Norbert Pfeifer wurde das Primariat der Notfall- und Intensivmedizin am Krankenhaus Meran zugesprochen. Einen Job, den Florian Zerzer – laut einer Abhörung – bereits vor Jahren Patrick Franzoni angeboten hatte. Der Schweizer Notfallmediziner kam dann bei dieser Vergabe auch in die Endauswahl.

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Günther Stocker Mi., 28.02.2024 - 12:56

Die übliche - obligatorische Freunderlwirtschaft!?
Wie lange lassen wir uns das noch gefallen?
Wie lange können wir es uns noch leisten?

Wollen wir gar keine Veränderung / Verbesserung?

Mi., 28.02.2024 - 12:56 Permalink
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Baader Emil Mi., 28.02.2024 - 14:07

Das wird jetzt langsam grenzwertig, wie der Autor sich auf bestimmte Feindbilder eingeschossen hat (lokale Banken; Athesia; Sanitätsbetrieb...) und jedes vermeintliche Skandälchen aufgreift.
Weshalb? Wohl eine Mischung aus Animosiäten, Neid&Missgunst und Werbung in eigener Sache/Bücher.
Wenn es dann - wie hier - gezielt gegen Einzelpersonen geht, die nur ihrem Beruf nachgehen, ist das abstoßend und gegen jede journalistischen Ethik.

Mi., 28.02.2024 - 14:07 Permalink
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Robert Hölzl Mi., 28.02.2024 - 16:51

Da die Leistung auf 2 Kalenderjahre aufgeteilt ist, ist das Entgelt ebenfalls steuerlich auf die betroffenen Jahre aufzuteilen und Kaufmann überschreitet damit nicht die Einkommenshöchstgrenze. Der Kommentar des Autors im letzten Absatz ist a) eindeutig ein (gehässiger) Kommentar und keine Nachricht mehr und b) eine sachlich falsche Behauptung.

Mi., 28.02.2024 - 16:51 Permalink
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Christoph Fran… Mi., 28.02.2024 - 20:48

Antwort auf von Robert Hölzl

Nur zwei Anmerkungen zur Herrn Baader & Herrn Hölzl.
Wer spricht hier von einem Skandal? Hier wird ein Beschluss wiedergeben, der gestern gefasst wurde. Und ein Vertrag, der aus "Privacygründen" nicht veröffentlicht werden darf. Ich denke der Steuerzahler und die Steuerzahlerin sollten wissen, wie und wofür ihr Geld ausgegeben wird. Die Leserinnen und Leser werden sich dann selbst ein Urteil bilden. Der gesamte Artikel ist völlig neutral. Bis auf den letzten Satz, der ein bisschen Würze in die Geschichte bringt. Mehr nicht. Aber anscheinend darf man in diesem Land über öffentliche Vorgänge nicht mehr berichten, ohne dass man als "gehässigt" abgestempelt wird.

Mi., 28.02.2024 - 20:48 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Sa., 02.03.2024 - 08:30

Hoffentlich Herr Kaufmann zahlen sie auf diese 50 Mille ihre Steuern,in der Progression mit ihrem schon ohnehin großzügigen Gehalt,wird dann hoffentlich von den 50000 nur 40%??? Übrigbleiben,wenn nicht sollte sich dann die Steuerbehörde um sie kümmern!!!! Hoffentlich ist der Betrag nicht STEUERFREI????? DAS WÄRE EIN SKANDAL!

Sa., 02.03.2024 - 08:30 Permalink
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Simonetta Lucchi Sa., 02.03.2024 - 09:45

Al di là di questa vicenda - non conosco questo medico - io trovo incredibile che si permetta una seconda occupazione. Non commento certo per invidia ma ci sono mesi di attesa per le visite mediche e le persone - l'ho dovuto fare anch'io - vanno a farsi operare a Verona. I dipendenti pubblici, vedi insegnanti, non possono fare altri lavori se non dopo particolari approvazioni. Ma nella scuola non ci sono le emergenze che vediamo nella sanità, per quanto , anche lì troviamo problematiche. Ad esempio, i bassissimi stipendi di persone anche plurilaureate. Eppure pensiamo alle Olimpiadi.

Sa., 02.03.2024 - 09:45 Permalink