Economy | Messe Berlin

Woran die ital. Wirtschaft krankt

Die Internationale Grüne Woche Berlin führt einem sehr schön vor Augen, woran die italienische Wirtschaft unter anderem krankt.
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Zur Zeit ist die Grüne Woche in Berlin im vollem Gange. Die wichtigste internationale Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau mit 500 000 Besucher in 9 Tagen.


Hier muss man sich, seine Produkte und Dienstleistungen im direkten Vergleich mit den Anbietern aus der ganzen Welt an die Konsumenten bringen. Ein harter Kampf um Aufmerksamkeit und Gunst beim Publikum, damit dieses seine Geldbörse zückt und kauft und vor allem mit positiven Emotionen weiter geht und das Land mit seinen Produkten in guter Erinnerung behält,


In der Halle 17 sind Italien, Schweiz und Liechtenstein im direkten Vergleich und krasser können die Unterschiede im Marketing und Erfolg fast nicht sein. Wenn man die Halle betritt trifft man bei den Schweizer auf Schlangen vor den Ständen und gebotenen Aktivitäten. Es spiel Musik, eine Animateurin erklärt dem staunendem Publikum das Hornissen, ein uriger Schweizer Nationalsport und animiert Sie auch gleich es mal selber zu versuchen, was das Publikum begeistert annimmt. Es ist eine ausgelassene Stimmung, die das anwesende Publikum mit Freuden aufsaugt und Schlang steht um die wenigen aber in Deutschland sehr gut beworbenen Produkte zu kaufen. Ein rundum gelungener Auftritt, der zeigt, dass Marketing Schweiz gute Arbeit geleistet hat und das in den Disziplinen, die man eigentlich mit Italien verbindet, Leichtigkeit und Lebensfreude. Nur ein paar Schritte weiter ist es wie wenn man in eine ganz andere Welt eintaucht. Das freudige Treiben, was man gerade noch bei den Schweizer erleben durfte, weg. Es ist so als wenn die ganze Depressionen die Italien ergriffen hat hier seinen Fortgang findet. Viele Einzelkämpfer, die zwar die besseren Produkte in der Auslage haben als die Schweizer aber es kommt keine Stimmung auf. Wo ist Sie die italienische grandezza, die Leichtigkeit die Italien ausmacht. Lebensfreude, nicht existent. Dazwischen ein grosser Südtiroler Stand der einfach nur langweilig daher kommt. Die Leute freuen sich da, dass Sie sich hin setzen können um Ihre gerade erworbenen Schweizer Produkte zu bewundern und um resümieren zu können, was Sie gerade für ein schönes Erlebnis mit den Schweizer hatten.


Diese Messe zeigt sehr schön, woran Italien unter anderem Krankt. Man hat hervorragende Produkte, die in klein Betrieben hergestellt werden. Es sind aber alle Einzelkämpfer, den ein gesamt Marketing fehlt, wie es die Schweizer betreiben. Wo ist die Vision von Renzi, die die italienische Lebensmittelbranche neu positionieren sollte um die Marke Italien in den Fokus der Welt zu rücken? Hier in Berlin ist nichts davon zu spüren. Wer heute in der globalisierten Welt bestehen will muss seine Ressourcen bündeln und optimieren, damit man wahrgenommen wird. Das schafft Italien auch in anderen Bereichen nicht und verliert damit immer mehr Marktanteile. Einer der Gründe für die Krise. Man muss langsam begreifen, dass es für den Export von Produkten einen starken Staat braucht, nicht nur starke Familien, wie es Deutschland und die Schweiz haben. Sicher nicht der einzige Weg aber nicht der schlechteste um Erfolg zu haben.

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Martin B. Sat, 01/28/2017 - 23:34

Habe mit einem Südtiroler in Rom geredet. Scheinbar geht es die Negativität der vergangenen Jahren immer weiter zu toppen. Fatal.

Sat, 01/28/2017 - 23:34 Permalink