Ambiente | Landwirtschaft

Große Neuwahlen

Die Mitglieder des Südtiroler Bauernbundes haben kürzlich ihre 156 Ortsgruppen neu gewählt. Das Ergebnis: Mehr Junge und mehr Frauen.
Landwirtschaft
Foto: Pexels
  • Einer Pressemeldung zufolge sei es nicht nur zu einem großen Wechsel an der Spitze gekommen, es gebe nun erfreulicherweise auch mehr junge Funktionäre und drei Ortsobfrauen statt bisher eine. Nachwuchssorgen habe der Südtiroler Bauernbund keine.

    Über 21.000 Mitglieder des Südtiroler Bauernbundes waren kürzlich dazu aufgerufen, ihre 156 Ortsgruppen für die nächsten fünf Jahre neu zu bestimmen. 1.121 Funktionäre, und damit einige mehr als noch vor fünf Jahren, wurden in die einzelnen Ortsbauernräte gewählt. Eine große Erneuerung habe es dabei bei den Ortsobmännern gegeben. In genau der Hälfte der Ortsgruppen – 78 von 156 – sei die Spitze gewechselt worden. Die größte Veränderung habe es im Unterland gegeben. Dort seien 8 von 12 beziehungsweise 67 Prozent der Ortsobleute neu in das Amt gewählt worden. 

    Laut dem Bauernbund sei es erfreulich, dass der Anteil junger Funktionärinnen und Funktionäre zugenommen hat. 131 Ortsbauernräte seien jünger als 30 Jahre, 36 davon sogar jünger als 25 Jahre. 2018 seien es nur 66 beziehungsweise zwölf Funktionäre gewesen. Nahezu gleichgeblieben sei die Anzahl der 36- bis 50-Jährigen mit 48 Prozent im Vergleich zu den bisherigen 47 Prozent. Elf Prozent weniger Funktionärinnen und Funktionäre seien zwischen 51 und 65 Jahren. Die über 66-Jährigen seien mit einem Prozent (2018: 3 Prozent) ebenfalls etwas zurückgegangen. Im Durchschnitt seien die Funktionäre 44 Jahre alt, die Ortsobleute 45 Jahre und damit etwas jünger als noch vor fünf Jahren.

    Neben den Jungen seien auch die Frauen im Aufwind. Stand in den letzten fünf Jahren nur eine Frau einer Bauernbund-Ortsgruppe vor – Erika Kaserer war Ortsobfrau von Reschen und wurde in ihrem Amt wiederbestätigt – konnten sich bei dieser Ortsbauernratswahl zwei weitere Frauen durchsetzen: Ingrid Wiedenhofer führt die nächsten fünf Jahre die SBB-Ortsgruppe Welschnofen an, während Jolanda Hinteregger in der Ortsgruppe Lüsen das Sagen hat. Zudem seien mit acht doppelt so viele Frauen Stellvertreterinnen der Ortsspitzen als noch 2018.

  • Leo Tiefenthaler: Der SBB habe keine Probleme mit Führungsnachwuchs.

    Erfreut über den Wahlausgang zeigt sich Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler. „Die Wahl hat klar gezeigt, dass es im Südtiroler Bauernbund kein Problem mit dem Funktionärsnachwuchs gibt. Und auch von der allgemeinen Ehrenamtsmüdigkeit, von der man immer wieder hört, kann im SBB nicht die Rede sein.” Bis auf ganz wenige Ausnahmen hätten sich die Ortsgruppen nicht schwer getan, tolle Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, die sich in den nächsten fünf Jahren auf Ortsebene für die Anliegen der bäuerlichen Familien einsetzen. Besonders freue ihn, dass auch immer mehr Frauen Ämter im Südtiroler Bauernbund übernehmen würden, meint Tiefenthaler. 

  • Ein Grund für den Erfolg der SBB-Ortsbauernratswahl sei sicherlich auch der Einsatz des Südtiroler Bauernbundes für das Ehrenamt, so in der Pressemitteilung. Der SBB habe gezielte Maßnahmen gestartet, um besonders junge und weibliche Nachwuchskräfte zu motivieren und sich ehrenamtlich zu engagieren. Im Rahmen des Leuchtturmprojekts „LINSA 2.0“ sei etwa ein eigenes Faltblatt entworfen worden, das die Tätigkeiten des Ortsbauernrates erläutert und zum Mitmachen ermutigt.