Simon Anegg (1994-2023)
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Mit sehr großer Trauer und Bestürzung haben wir vor zwei Wochen, am Donnerstag, 19. Jänner 2023, vom Tod unseres Freundes und Präsidenten erfahren. Wir möchten mit diesen Zeilen an Simon Anegg erinnern, den wir seit Jahren als festen Bestandteil unseres Lebens und unseres gemeinsamen Engagements erlebt haben.
Simon war seit Februar 2020 Präsident unseres Vereins Jugendzentrum Westcoast, nachdem er bereits Jahre im Vorstand und in verschiedenen Arbeitsgruppen des „Joker“ in Kurtatsch aktiv mitgearbeitet hatte.
Westcoast ist ein übergemeindliches Jugendzentrum, das die Jugendtreffs „Joker“ in Kurtatsch, „JuMa“ in Margreid und „Delta“ in Kurtinig betreut und in diesen Gemeinden offene Jugendarbeit betreibt – darauf bedacht, Jugendlichen mit Offenheit, unvoreingenommen und auf Augenhöhe zu begegnen.
Simon war als Präsident nie „Chef” oder „Boss”, sondern war Fundament des Vereins – immer auf Ausgleich besonnen, auf Harmonie, und darauf, dass etwas „gemacht wurde“. Er konnte wunderbar die Augen verdrehen, wenn diskutiert wurde, nur um des Diskutierens willen!
Simon stellte sich nie in den Mittelpunkt, ist lieber in einer Reihe gestanden mit seinen Kollegen, seinem Team, seinen Freunden.
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Wir von Westcoast schätzten seine Empathie, seinen Einsatz für die Jugend, für die Vorstandsmitglieder und die MitarbeiterInnen, aber vor allem für die angenehmen Gespräche nach den „offiziellen” Angelegenheiten – im JuZe, beim gemeinsamen Essen oder bei ihm im Garten oder Keller. Simon hat so vieles ermöglicht.
Simon hatte ein Gespür für die Leute, für das, was jeder konnte – oder auch nicht konnte. Er hatte alle so angenommen, wie sie waren – mit viel Respekt, einer gesunden Einstellung und mit großer Sensibilität.
Was ihn geärgert und verletzt hat, waren Ungerechtigkeiten im Kleinen wie im Großen, von alltäglichen Lappalien, über das Tierwohl bis hin zum Weltgeschehen. Mit dem Blick zurück stellen wir uns die Frage, wie viel Energie für Kleinigkeiten aufgewendet wurde.
Wir glaubten, wir würden uns kennen und auf uns schauen. Die seelische Gesundheit, die Moral im Vorstand waren uns stets sehr wichtig, waren Simon sehr wichtig! Wir haben stets versucht, jede und jeden mitzunehmen, wir haben versucht die Anzeichen von Überforderung zu erkennen und dieser entgegenzuwirken. Davon waren wir überzeugt, bis zu jenem Donnerstag!
Dennoch, es ist schwierig, hinter die Fassade zu blicken und zu erkennen, was unsere Mitmenschen wirklich fühlen und denken.
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Vorletzten Donnerstag hat sich Simon ganz unerwartet entschieden von uns zu gehen. Wir werden alle lernen müssen, seine Entscheidung zu respektieren und zu akzeptieren. Leider war Simon ein Meister darin, seine Gefühle nicht zur Gänze zu zeigen, sodass wir alle nicht wahrnehmen konnten, wie es um ihn stand.
Seine Worte waren stets mit Bedacht gewählt – Worte, die es möglich machten, seine wahren Gefühle zu verbergen. Er wollte für alle da sein, niemanden eine Last sein. Er hatte sich für alle und für alles Zeit genommen, war absolut verlässlich.
Und mit genau all diesen seinen positiven Eigenschaften werden wir ihn auch in Erinnerung und in unseren Herzen behalten.
Der Vorstand des Jugendzentrums Westcoast – Kurtatsch, Margreid, Kurtinig
Edith Zemmer, Kurtinig
Stephanie Maffei, Kurtinig
Elias Hauser, Kurtatsch
Fabio Brucculeri, Kurtinig
Hans Fischer, Kurtatsch
Lukas Pedrotti, Kurtinig
Tanja Pedrotti, Kurtinig
Valentina Gruber, Margreid
Maximilian Pünsch, Kurtatsch
Barbara Klecha Pedrotti (Jugendarbeiterin)
Patrick Sanin (Jugendarbeiter)
Es ist erschreckend von einem
Es ist erschreckend von einem jungen, scheinbar optimistisch eingestellten, jungen Menschen zu hören, der zwar nach außen hin Lebensfreude ausstrahlte und doch selber nicht mehr Leben konnte, obwohl er anderen immer Mut zum Leben machen wollte. Ein junger Mensch, der sichtlich Probleme hatte, sie aber nie selber preis gab und sie versteckte, bis er sie mit ins Grab nahm. Man wird nie verstehen können, warum er sich des Lebebns so ermüdete und warum er nicht mehr konnte, warum er nie darüber sprechen wollte und warum er sich nie Hilfe holen wollte. Was lehrt uns das? Wir sollten auch über Ängste, Depressionen, Übermüdung, Druck immer wieder offen reden. Aber was tun, wenn jemand nicht darüber reden möchte? Mir tut es unendlich Leid. Ruhe in Frieden.
In reply to Es ist erschreckend von einem by Ida Heller
Das Reden über Verletzungen,
Das Reden über Verletzungen, Traumen, Identitätskonflikten, Unsicherheiten und Konflikten in Beziehungen, ist für Männer in der Regel viel schwieriger als für Frauen. Er scheint ein sehr sensibler Menschgewesen sein. Sensible Menschen müssen sich mit viel mehr beschäftigen und haben es im Leben meistens viel schwerer. Er hat seine Geheimnis mit ins Grab genommen. Muss man akzeptieren.
R.I.P.
R.I.P.
Oben hat er es sicher leichter und wird von guten Mächten wunderbar geborgen.
Die Erinnerung an einen
Die Erinnerung an einen lieben Arbeitskollegen, mit dem ich mich bevorzugt zu einem niveauvollen Kaffeeplausch getroffen habe, wird wieder einmal geweckt. Nun, nach etlichen Jahren, wächst so langsam eine Art Verständnis für diesen Schritt, am Anfang war es nur hilflose Fassungslosigkeit.
Einfach zutiefst traurig, so
Einfach zutiefst traurig, so einen wunderbaren Menschen zu verlieren. Ein Verlust, der nicht ersetzt werden kann, ist eine einschneidende schmerzhafte Erfahrung, die ihre Spuren hinterlässt.