“Klarheit, Konstanz und Struktur.” Das sind die Ziele, die sich Gesundheitslandesrätin Martha Stocker für eine bessere ärztliche Versorgung der Bewohner von Seniorenwohnheimen gesteckt hat. Unter diesen Rahmenvorgaben hat die Landesregierung am heutigen Dienstag einen Beschluss verabschiedet, der die ärztliche Betreuung der Heimbewohner neu regelt. Bisher war es so, dass Menschen bei ihrer Aufnahme in einem Seniorenwohnheim weiterhin von ihren Hausärzten betreut wurden. Was zur Folge hatte, dass unter Umständen eine Vielzahl von Allgemeinmedizinern die ärztliche Betreuung in einem Heim innehatte. Künftig sollen – je nach Größe der Einrichtung – zwischen zwei und fünf Allgemeinmediziner im Team die gesundheitliche Betreuung der Heimbewohner übernehmen. “Eine übersichtliche Zahl von praktizierenden Ärzten also”, meint Landesrätin Stocker.

Die Neuregelung basiert auf einer Vereinbarung mit den Ärztegewerkschaften des Landes. Sie sieht außerdem vor, dass die Allgemeinmediziner, die in Zukunft die ärztliche Versorgung in den Seniorenwohnheimen übernehmen werden, eine Pauschale von 80 Euro pro Stunde ausbezahlt bekommen. Bislang war es so, dass jede einzelne Leistung separat abgerechnet werden musste, nun sind sämtliche Leistungen in der Pauschale inbegriffen. “Damit wird ein Beitrag zum Bürokratieabbau geleistet”, ist Landeshauptmann Arno Kompatscher überzeugt, der die Maßnahme am Dienstag Mittag den Medien präsentierte. Die ärztliche Betreuung in den Seniorenwohnheimen gilt als freiberufliche Tätigkeit und wird von den verschiedenen Einrichtungen ausgeschrieben. Das Stundenkontigent, also wieviele Stunden pro Woche die betroffenen Ärzte in den Heimen tätig sein werden, können die einzelnen Strukturen mit den jeweiligen Medizinern autonom vereinbaren. Eine Lösung, mit der insgesamt “alle zufrieden scheinen”, so Kompatscher.