Das Landesinstitut für Statistik ASTAT hat heute eine Publikation zu Straftaten in Südtirol im Jahr 2022, die von Polizeikräften zur Anzeige gebracht wurden, veröffentlicht. Die Delikte nehmen zu. 

Die Anzahl an Straftaten ist 2022 in Südtirol im Vorjahresvergleich angestiegen: 2022 haben die Polizeikräfte 16.258 Straftaten, damit 30,5 Straftaten je 1.000 Einwohner, bei den Gerichtsbehörden angezeigt, was im Vergleich zum Jahr 2021 einem deutlichen Zuwachs von 11,5 Prozent entspricht und die Umkehr des rückläufigen Trends der verringerten Anzahl von Straftaten bedeutet, der 2017 begann und 2021 endete. Diese Kehrtwende lässt sich nicht nur innerhalb der Provinz beobachten, auch im Trentino sowie national gesehen, steigen seit 2021 die Quoten der Delikte auf je 1.000 Einwohner.

Die mit Abstand häufigste Art der Straftaten ist Diebstahl, sie macht fast jede zweite (7.558 Anzeigen, beinah 2.000 mehr als im Vorjahr) aller Straftaten des Jahres 2022 aus. Innerhalb der verschiedenen Arten von Diebstahl haben vor allem Wohnungs- und Autoeinbrüche deutlich zugenommen. Auch die verwandte Straftat Raub sieht 2022 einen Zuwachs, sie gehört aber dennoch zu einem kaum verbreiteten Delikt in Südtirol. Sogenannte „Bluttaten“, das heißt Taten wie etwa (versuchter) Mord, Körperverletzung oder Sexualverbrechen, sind aber im Rückgang. 

Ein Drittel der gemeldeten Straftaten im Jahr 2022 führte zur Identifizierung von Tatverdächtigen innerhalb desselben Jahres (5.404 Fälle oder 33,2% aller Fälle). Zusätzlich wurden die Verdächtigen von 735 Straftaten, die in den Vorjahren gemeldet wurden, identifiziert, was einen Rückgang gegenüber 2021 darstellt. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 7.200 Tatverdächtige festgestellt, was einem Anstieg von 4,2% im Vergleich zu 2021 entspricht. Insgesamt wurden 497 minderjährige Tatverdächtige gemeldet, was 6,9% aller Tatverdächtigen entspricht, ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus wurden 3.765 Tatverdächtige mit ausländischer Staatsbürgerschaft gemeldet, was 52,3% aller Tatverdächtigen ausmacht, eine Zunahme im Vergleich zu 2021.

Hier finden Sie die vollständige Publikation