House-Musik
salto.bz: Sie werden am 1. April ab 20 Uhr ein DJ-Set auf salto.bz anbieten. Ein April-Scherz?
dj mam aka Matthias Mühlberger: Kein Scherz – aber Spaß! Der sollte auch in Zeiten wie diesen nicht zu kurz kommen.
Was wird der passende Raum für`s live-set sein. Küche, Bad oder Keller?
Durch die Quarantäne wird ja alles polyfunktional – der Esstisch wird nach dem Essen zum Bürotisch, das Schlafzimmer zum Videokonferenzzimmer und die Küche muss jetzt halt zum Club werden.
Die „Geschmäcker“ sind verschieden. Welche Musik ist zu erwarten?
Da ich sonst viel auf Events auflege, wo ich mich sehr stark am Geschmack des jeweiligen Publikums orientieren muss, werde ich die derzeitige allgemeine Eventpause nutzen meinen eigenen Geschmack zu kultivieren. Da ich Zuhause bin wird es dementsprechend House Music werden. Aber so genau mag ich mich nicht festlegen, ich kombiniere auch ganz gern verschiedene Stile.
Sie arbeiten hauptberuflich an der Eurac. Wo und woran arbeiten Sie gerade?
Ich arbeite in der Kommunikationsabteilung von Eurac Research. Eigentlich kämen in dieser Zeit sehr viele Schulklassen zu Besuch, um in Workshops mehr über unsere Forschungsthemen zu erfahren – das fällt natürlich jetzt alles flach. Die Vermittlung von Inhalten an Schüler passiert nun stattdessen Zuhause beim Heimunterricht der eigenen Kinder. Abgesehen davon arbeiten wir gerade intensiv daran, den Web-Auftritt von Eurac Research auf neue Beine zu stellen – das klappt auch von Zuhause aus sehr gut. Wir haben das Smart-working glücklicherweise schon lange vor der Corona-Krise eingeführt, sodass wir über die notwendigen Tools verfügen und diese Arbeitsform bereits gewohnt sind, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Inzwischen sind die Videokonferenzen alltäglich und kein großes Ding mehr, einfach eine andere Art der Zusammenarbeit und nicht weniger produktiv. Wir werden uns in Zukunft sicherlich fragen, ob so manche Reise zu einzelnen Meetings noch notwendig ist.
Eine Salto-Leserin hat vor wenigen Tagen tatsächlich ein Reh zwischen Eurac-Gebäude und Talfer beobachten können. Überrascht?
Delfine in den Häfen, Rehe an der Talfer – ist doch schön wie schnell die Natur wieder zurückkommt, wenn man sie nur lässt. Ich warte ja noch auf das Wolfsgeheul am Waltherplatz beim nächsten Vollmond.
Wann haben Sie sich zum ersten Mal als DJ versucht?
Das erste Mal vor Publikum, das war glaube ich 1997, bei einer selbstorganisierten Party auf Schloss Sigmundskron, damals war grad Jungle und Drum’n’Bass super frisch und angesagt.
Welchen Musikwunsch erfüllen Sie gerne, welchen nie?
Das kommt ganz aufs Setting an – ob man als Künstler oder als Dienstleister unterwegs ist. Als Künstler sind Musikwünsche in den seltensten Fällen passend, ein guter DJ sollte sein Publikum soweit erfassen können, dass er den richtigen Ton trifft und die passende Atmosphäre schafft. Wenn man im Gegensatz dazu aber als Dienstleister irgendwo auflegt, können Wünsche durchaus eine Bereicherung für den Abend sein, das habe ich auch erst gelernt, seitdem ich gelegentlich als Event- und Hochzeits-DJ unterwegs bin. Oft kommt man gerade durch einzelne Wünsche auf ganz neue Ideen welche Genres für das jeweilige Publikum funktionieren.
Allerdings würde ich bei Rechtsrockwünschen darauf verweisen, dass ich das nicht habe – bis jetzt war ich aber glücklicherweise noch nie in der Situation.
Bei einem Online-DJ-Set gibt es weder Sperrstunde, Securitys noch Rauchverbot. Mit welchen Beschränkungen hat der Online-DJ zu kämpfen?
Zumindest auf Facebook ist es so, dass bei gestreamten Sets im Nachhinein oft einzelne Tracks aus Urheberrechtsgründen gemutet werden. Das ist einerseits doof, andererseits gibt es dem Ganzen eine gewisse Exklusivität, indem es nur hier und jetzt ganz erlebt werden kann. Sperrstunde gibt es zwar keine, aber es könnte sein, dass meine Beats irgendwann nicht mehr der richtige Soundtrack für die Träume meiner Kinder sind, die nebenan schlafen.
Bei welchem Track wird auch dj mam das Tanzbein schwingen?
Ich tänzel eigentlich immer ganz gern hinter dem Mischpult herum – langes Stillstehen ist eh nicht gut fürs Kreuz.
Hallo Matthias, I am your
Hallo Matthias, I am your fan - forever
In reply to Hallo Matthias, I am your by Herta Abram
Hi - Daaaanke!!!
Hi - Daaaanke!!!
das freut mich sehr
:-)