To go
Natürlich könnte ich Kaffee aus einem Plastikbecher schlürfen, während Sheldon am Bildschirm aus seinem Plastikteller isst. Tu ich aber nicht. Ich hab's noch nie getan. Jedenfalls hab ich noch nie einen Kaffee mit Deckel getrunken. Es reizt mich nicht. Obwohl ich als diplomierte TV-Krimi-Konsumentin prädestiniert dazu wäre. Denn egal ob „Tatort“, „Polizeiruf 110“ oder „CSI“, es wird immer kommissarmäßig cool mobil gebechert und gemüllt. Literweise Kaffee scheint in dem Milieu ein Muss zu sein, der Geh-Kaffee wird zur Notwendigkeit, weil's die Kommissare immer eilig haben. Eilig hat man's inzwischen auch bei uns, wo der Kaffee mobiler wird. Bars und Bäckereien bieten Kaffeebecher mit einem Deckel, in dem sich das Loch befindet, aus dem genuckelt werden kann. Boh. Ich hänge der Verschwörungstheorie an, dass die Bechermacher die Filmemacher dafür bezahlen, dass Geh-Kaffee in die Requisitenliste eingebaut wird.
Ich hänge der Verschwörungstheorie an, dass die Bechermacher die Filmemacher dafür bezahlen, dass Geh-Kaffee in die Requisitenliste eingebaut wird.
An gewöhnlichen Arbeitsplätzen siedeln sich derweil Espresso-Maschinen an, die Plastikpads schlucken und Plastikbecher spucken - ökomäßig auch keine Freude. Dabei soll es becherbefreite Kaffeeautomaten geben, die erkennen können, wann ich meine Tasse korrekt unter den Ausspuck platziert habe und die erst dann spenden. Das freut die Becherhersteller wieder weniger.
Meine Lieblingstasse jedenfalls ist blau, mein Lieblingskaffee der kurze heiße in Neapel, und aus Plastiktellern esse nicht einmal am Campingplatz.