Falsche Wahrheiten
In den vergangenen 10 Jahren erhielten ungefähr 5000 in Südtirol ansässige Ausländer die italienische Staatsbürgerschaft. Die neue Ausgabe der Arbeitsmarkt news von der Landesabteilung für Arbeit greift dieses Thema in ihrer aktuellen Aussendung auf.
Interessant sind die Auswirkungen dieser Einbürgerungen auf die Statistiken zur Beschäftigung. So haben diese doch erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Beschäftigungszahlen.
Denn dadurch verringert sich auf der einen Seite die Zahl der ausländischen Beschäftigten und auf der anderen erhöht sich die Zahl der Beschäftigten mit italienischer Staatsbürgerschaft.
erklärt die zuständige Landesrätin für Arbeit, Martha Stocker.
Ohne dass sich der Beschäftigungsstatus der betroffenen Arbeitnehmer geändert hätte, sei die alleinige Ursache für die Entwicklungen der Wechsel der Staatsangehörigkeit, so Stocker weiter. Auf die Gesamtzahl der Beschäftigten hat dies natürlich keinen Einfluss. Allerdings wenn man die Statistiken für italienische Staatsbürger und hier ansässige Ausländer getrennt erhebt, zeigen sich doch deutliche Schwankungen. Mögen die Daten an sich doch völlig korrekt sein, besteht dabei trotzdem die Gefahr, dass verfälschte Statistiken entstehen.
Um ein Beispiel zu nennen : 2013 wurden 4,0 Prozent weniger albanische Beschäftigte verzeichnet als im Vorjahr. Was wie eine deutliche Abnahme aussieht, entpuppt sich in Wirklichkeit als Zunahme von +1,7 Prozent. Denn im selben Zeitraum haben rund 100 albanische Beschäftigte die italienische Staatsbürgerschaft erhalten.
Für eine genaue und spezifische Untersuchung der Probleme für In-wie Ausländer auf dem hiesigen Arbeitsmarkt, ist deshalb unbedingt die Entwicklung der Einbürgerungen zu berücksichtigen und in den Analysen mit einzubeziehen.