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Lost Obsession: „Somebody“

Neue Formation, neues Video, neue Songs und die Trennung von der Agentur, mit der sie bislang zusammengearbeitet haben. Der Stand der Dinge bei Lost Obsession.
Neues Video für die Hard Rock-Band Lost Obsession: „Somebody“ zeigt die Band auf der Bühne des diesjährigen Gaulschlucht-Open Airs.
Foto: rhd / salto.music
Neues Video für die Hard Rock-Band Lost Obsession: „Somebody“ zeigt die Band auf der Bühne des diesjährigen Gaulschlucht-Open Airs.
Neues Video für die Hard Rock-Band Lost Obsession: „Somebody“ zeigt die Band auf der Bühne des diesjährigen Gaulschlucht-Open Airs. Foto: rhd / salto.music
 

Dass eine Band Mitglieder verliert, austauscht, wechselt, passiert andauernd. Es gibt vielerlei triftige Gründe dafür und es müssen gar nicht „bandinterne Unstimmigkeiten“ sein. Das Problem bei derartigen Abgängen hat aber die Band, die bisher aufeinander eingespielt war und nun einen (mindestens) gleichwertigen Ersatz finden muss und sich dieser Ersatz in das Bandgefüge einklinken und sich das Songmaterial aneignen muss. Es gab und gibt Bands, die sich von so einem Wechsel nie wirklich erholen, und es gibt vor allem noch mehr Bands, die lange nach einem Ersatz suchen.

Lost Obsession haben in den letzten Monaten genau diesen Prozess durchlaufen. Anfang des Jahres hat Gitarrist Fabian Tappeiner aus Arbeitsgründen die Band verlassen. Seine Stelle übernahm der junge Bozner Gitarrist Gabriel Bovolon, der mit Lost Obsession im Mai auch gleich die ersten beiden Festivals – „Schrei der Berge“ und das „Gaul Open Air“ – spielte. Nach dem „Gaul“ mussten Lost Obsession gleich den nächsten Abgang verwinden: Sowohl Schlagzeuger Thiago Accarino als auch Bassist Patrick Tappeiner wollten sich zurückziehen, der eine aus familiären, der andere aus arbeitstechnischen Gründen.

 
Lost Obsession sind bereit für die Bühne in erneuerter Formation (v.l.n.r.): Gabriel Bovolon (Gitarre), Joachim Terzer (Schlagzeug), Giovanni Furlani (Bass) und die beiden Bandgründer Matthias Federer (Stimme) und Alex Weger (Gitarre).
Lost Obsession sind bereit für die Bühne in erneuerter Formation (v.l.n.r.): Gabriel Bovolon (Gitarre), Joachim Terzer (Schlagzeug), Giovanni Furlani (Bass) und die beiden Bandgründer Matthias Federer (Stimme) und Alex Weger (Gitarre). Foto: Lost Obession
 

Drei Musiker in nur sechs Monaten zu verlieren, würde so mancher Band das Genick brechen. Nicht so Lost Obsession. Die Band hat in kürzester Zeit Ersatz gefunden und wird in dieser neuen Formation auch schon morgen, Samstag, 2. September 2023, beim „Atzwang Metal Fest“ auf der Bühne stehen. Am Schlagzeug: Joachim Terzer (u.a. bei As Cold), am Bass: Giovanni Furlani, der seit 2018 in Bozen lebt – bislang ohne Band –, in seiner Heimatstadt Reggio Emilia aber bereits in einigen Bands gespielt hat, und mit Federer und Weger die Liebe zu Guns'n'Roses teilt.

Die Band ist damit bereit ihr nächstes Kapitel anzugehen, und gleichsam um das zu unterstreichen, haben sie exakt heute das Video zu ihrem Song „Somebody“ aus ihrem aktuellen Album „Living In Excess“ veröffentlicht, das mit Bildmaterial vom „Gaul Open Air“ bestückt ist. Mitgeschnitten wurde ihr Auftritt übrigens vom sehr jungen Filmemacher Lorenz Peer (von Peer-TV), der die Energie der Band sehr gut eingefangen hat.

 
Lost Obsession: „Somebody“ [Official Video]
 

Matthias Federer und Alex Weger, die die Band 2015 gegründet haben, halten also an ihren Prioritäten fest und wollen die Band voranbringen und verlieren keine Zeit. Mit der neuen Formation wird bereits an neuen Songs gearbeitet, die, obwohl „Living In Excess“ erst im Februar diesen Jahres erschienen ist, auf dem neuen Album erscheinen sollen, wobei die stilistische Fahrrichtung beibehalten wird, also Hard Rock mit Verweisen auf die letzten drei Dekaden vor der Jahrtausendwende.

Aber zurück zur Gegenwart. Mit der Veröffentlichung von „Somebody“ nehmen Lost Obsession, die in den letzten Jahren mit der Mailänder Agentur „Sorry Mom” zusammengearbeitet haben, wieder alles in die eigenen Hände. Die Agentur hat, so die Band, das Versprechen ihnen Gigs zu besorgen nicht wirklich eingehalten. Konkret waren es nur zwei Auftritte, die von „Sorry Mom” eingefädelt wurden. Zudem mussten Lost Obsession auch einen Rechtsanwalt einschalten, um die Rechte auf ihre Songs des aktuellen Albums zurückzubekommen, obwohl sie mit „Sorry Mom” keinerlei Vertrag unterschrieben hatten. Genau deswegen hat sich auch die Veröffentlichung des Videos zu „Somebody“ hinausgezögert.

 
Einer der letzten Auftritte für den Bassisten und der zweite Gig für den Gitarristen: Patrick Tappeiner (im Hintergrund), Gabriel Bovolon (vorne links) mit Matthias Federer, die Stimme der Band und Alex Weger (Gitarre).
Einer der letzten Auftritte für den Bassisten und der zweite Gig für den Gitarristen: Patrick Tappeiner (links im Hintergrund), Gabriel Bovolon (vorne links) mit Matthias Federer, die Stimme der Band, und Alex Weger (Gitarre). Foto: rhd / salto.music
 

Für Weger und Federer war das ganze Unterfangen ein lehrreiches Abenteuer, und wenn sie sich auch von der Agentur getrennt haben und nun alles selbst machen, ist ihnen sehr wohl bewusst, dass dies nur bis zu einem bestimmten Punkt gelingen kann, ist dieser Punkt erreicht, werden sie sich umschauen und Unterstützung suchen. Die bisher gemachten Erfahrungen werden dabei wertvoll sein.

Der Plan sieht zurzeit so aus, dass die ersten fünf neuen Songs noch in diesem Jahr in einem Studio aufgenommen werden und Anfang nächsten Jahres erscheinen sollen. Dabei soll auch das von Nico Aldegani eingespielte Keyboard wieder zum Zuge kommen, das bereits „Who's On“  extrem aufgewertet hat.

 

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Diesen Samstag in Atzwang: Lost Obsession sind Teil des LineUp's der elften Auflage des „Atzwang Metal Fest“. Grafik: Atzwang Metal Fest