Economy | Nicht gehalten

Wo bleibt das Geld?

2016 beginnt für die Arbeiter der Solland Silicon wie 2015 geendet hat: Warten auf die Zahlung der ausstehenden Gehälter. Nun sollen rechtliche Schritte geprüft werden.

Für die Arbeiter der Solland Silicon war es ein Jahr der nicht gehaltenen Versprechen. Auch die letzte Ankündigung des Unternehmers Massimo Pugliese, der die Ex-Memc-Fabrik in Sinich übernommen hat, bis 31. Dezember alle offenen Lohnauszahlungen an die über hundert Mitarbeiter – 13. Gehalt inklusive – zu begleichen, ist eine solche geblieben. Und Mitteilungen aus der Unternehmensleitung, die seit Verstreichen der versprochenen Zahlungsfrist zirkulieren, lassen vermuten, dass die ersten Gelder nicht vor dem 5. Jänner ausbezahlt werden. “Die Situation ist unhaltbar”, kritisiert Maurizio Albrigo von der Fachgewerkschaft Femca der Cisl in der ersten Ausgabe 2016 der Tageszeitung Alto Adige. Albrigo kündigt an, rechtlich gegen Pugliese vorgehen zu wollen und hofft auf die Unterstützung der anderen Gewerkschaften. “In der Fabrik wächst die Spannung, weil die Gelder nicht kommen. Die Arbeiter können einfach nicht mehr”, berichtet der Femca-Gewerkschafter. Am kommenden Montag will er sich bei seinem Anwalt informieren, ob gegen Pugliese strafrechtlich wegen veruntreuender Unterschlagung vorgegangen werden kann. Zwar hatte der Solland-Unternehmer verkündet, dass er spätestens am 15. Jänner – nachdem der Verkauf einer seiner Fabriken in Holland über die Bühne gegangen sein soll – alle offenen Rechnungen begleichen wolle. Doch so recht glaubt ihm das niemand mehr. Denn das Vertrauen seiner Sinicher Angestellten hat Pugliese schon längst verloren.