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Society | #alsodann

Wo kämen wir da hin, hä?

Gestern im Radio ging es um die Finanzierung von Kinderbetreuung. Die ist zur Zeit so kompliziert, dass nur mehr Pfennigfuchser durchblicken. Den Max freut's.
„Die Gesellschaft soll mehr bezahlen für eine zeitgemäße Kinderbetreuung? Ja, wo kämen wir denn da hin? Investition in die Zukunft nennen sie das. Boh. Beweise? Ich hab noch nie solche Beweise gesehen, und investieren tut man woanders. An der Börse zum Beispiel. 
Früher ging's ja auch. Da war die Mutti daheim und basta. Konnte sie auch gleich auf den Opa schauen. Ich bin übrigens der Max. Mein Vati, der hieß auch Max, der konnte damals noch in Ruhe arbeiten und im Verein tätig sein. Okay, gekuschelt hab ich nie mit ihm. Aber Respekt hatte ich.
Heute wollen die Frauen arbeiten. Das geht halt nicht. Sollen wir etwa selber auf die Kleinen schauen? Oder auf den Opa? Geht auch nicht, denn dann wäre das Welt-Retten unmöglich und das Arbeiten könnte zwischendurch auf der Strecke bleiben. Kita geht auch nicht, weil's kompliziert ist. Und ein Rabenelter will ich nicht sein. Bleibt eben die Frau.
Ich bin übrigens der Max. Mein Vati, der hieß auch Max, der konnte damals noch in Ruhe arbeiten und im Verein tätig sein.
Eins muss ich aber schon sagen, damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich helfe daheim, wo's geht. Und wenn's geht. Ich sorge auch für den Unterhalt. Wär ja noch schöner. Zum Teil und so lange es halt geht. Wenn es dann nicht mehr geht, ist halt nix.
Was? Wer betreut, verdient zu wenig? Okaaaaay, vielleicht. Aber es sind halt keine Mittel da. Punkt. Sagen wir's einfach wie's ist: Die Betreuungbedürftigen passen nicht in unser Konzept, weder Kinder noch kranke Opas, da können die Politikerinnen lang herumreden und -rechnen.“
Heute ist Lichtmeß.