Eva Klotz: Das Gebot der Gewaltfreiheit gilt immer
"Es ist sehr sehr schade, wenn hier die Idee der Selbstbestimmung mit Androhung von Gewalt oder auch Einschüchterung in Verbindung gebracht wird," meint Eva Klotz zu den jüngsten Vorfällen im Veneto. Wie salto.bz berichtete, hat die Carabinierieinheit ROS 24 Personen verhaftet, mit dem Verdacht auf "gewalttätige Aktionen", um die Loslösung Venetiens von Italien zu betreiben. Die Staatsanwaltschaft Brescia ermittelt gegen weitere 27 Separatisten in Verona, Padua, Treviso und Rovigo. Auch in Südtirol? "Davon wissen wir überhaupt nichts," sagt die Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, "auch von den Verhaftungen im Veneto nur wenig."
Eva Klotz erinnert sich an die Aktion des "aus Pappe" hergestellten Panzerwagens, der 1997 von einer Gruppe Demonstranten, den sogenannten Serenissimi, in einer spektakulären Aktion auf den Markusplatz gebracht wurde, als Zeichen für die Unabhängigkeit Venetiens. Ein solch künstlicher Panzerwagen, ein umgebauter Traktor, wurde bei den Durchsuchungen letzte Nacht ebenfalls beschlagnahmt. Das Gefährt hätte laut Nachrichtenagentur Ansa bei einer geplanten Aktion, wiederum auf dem Markusplatz zum Einsatz kommen sollen. "Wenn es sich hier um eine symbolische Aktion handelt, dann muss man die Verhältnismäßigkeit anschauen. Was steckt wirklich hinter diesen Verhaftungen und aufgrund von welchen Beweisen kamen sie zustande," äußert sich Klotz vorsichtig.
Ihre Solidarität will Klotz den verhafteten "Separatisten" nur bedingt zukommen lassen, "denn es ist zumindest sehr unüberlegt, wenn man der Staatsmacht Gelegenheit gibt, so vorzugehen und die Idee der Selbstbestimmung auf diese Weise negative Schlagzeilen kriegt." Gewaltfrei und friedlich, das sei ihre Vorgehensweise, nur so könne der Bevölkerung gezeigt werden, dass sich politische Ideen umsetzen lassen. "Unsere stärkste Waffe sind die basisdemokratischen Maßnahmen," so Klotz.