Wert Schun Gian
salto.bz: Hai ammesso che “Wert Schun Gian” è nata durante un periodo di depressione invernale, condiviso tra l'altro con lo stesso Berise, protagonista di alcune strofe. Come stai adesso? E questa canzone ti/vi ha aiutato in qualche modo a superarlo?
Sarfon: Momentan geht es mir relativ gut. Bin von Zuhause ausgezogen nach Bühlerwegstudios am Ritten und wohne jetzt mit dem Sänger Berise zusammen. Dies verschafft mir lang ersehnten, angenehmen Freiraum. Ich kann jetzt viel produktiver sein. Und ja, in irgendeiner Weise hat er sicherlich geholfen, mich auszudrücken – aus meinen Gedanken etwas Tolles zu schaffen, erfüllt mich. Aber es spielen natürlich viele verschiedene Faktoren im Laufe der Zeit für die unausweichliche Veränderung mit.
Anfangs war die Aussage “Wert Schun Gian” eigentlich ironisch gemeint
Il testo quanto il video che accompagna la canzone sono molto suggestivi e sicuramente di grande impatto, ti va di parlarcene?
Der Song ist komplett autobiografisch – meine Gefühle, meine Gedanken (ausgenommen der Text von Berise in der dritten Strophe). Anhand der letzten Jahre würde ich sagen, dass ich ein Phasen-Mensch bin. Ich könnte mich glaub ich nicht wirklich als Pessimist, Realist oder Optimist einordnen. Mich begleiten eigentlich schon immer die Gedanken “wozu das alles, für was, was bringt mir das?” Ich denke viel über existenzielle, philosophische Fragen nach und “overthinke” immer alles. Zu rational könnte man sagen. Ich bin derjenige, der versucht zu analysieren, wieso man eigentlich den Anblick eines Sonnenuntergangs schön findet, anstatt ihn einfach wie die anderen zu genießen. Ich hatte/habe viel mit mir selbst zu kämpfen – Depression/Angstzustände/Panikattacken/Depersonalisation...
Mir gefällt es, mich als Künstler auszudrücken, offen zu sein und in diesem Fall dadurch auch nebenbei zur mangelnden, schon längst überfälligen Enttabuisierung solcher Themen beizutragen. Es scheint in Anbetracht der letzten paar Jahre so, als ob bei mir die Winterdepression besonders ausgeprägt sei. Ich habe den Text im November angefangen und gleich fertig geschrieben, aber aufgrund von mangelndem Antrieb, oder wie der Anfang der ersten Strophe schon so schön sagt “Keine Lust…”, hat sich die restliche Produktion, bis hin zur Veröffentlichung ziemlich hinausgezögert. Wollte den Song eigentlich schon mitten im Winter veröffentlichen.
E per quanto riguarda il titolo, nonché motivo principale del ritornello?
Anfangs war die Aussage “Wert Schun Gian” eigentlich ironisch gemeint, ich dachte an die Leute, die das zu dir sagen, obwohl sie keine Ahnung haben, was in dir vorgeht. Also so eine Art nachäffen, “wErT SchUn GiAn”. Es ist eine ungewisse Aussage, welche die Melancholie unterstreicht.
Ich wollte in den Momenten der Entstehung des Songs mein Innenleben, meinen negativen Vibe authentisch ausdrücken. Deshalb dachte ich später sogar darüber nach, die Strophe von Berise zu streichen, da sie mir zu positiv war und nicht meinem Konzept entsprach. Im Laufe der Zeit änderte sich aber mein Mood, ich fühlte die Strophe und liebte den Kontrast.
Chi è questo nuovo Sarfon? E che cosa lo contraddistingue da Narfos, il tuo più famoso alter ego?
Ich hatte schon lange vor, einen zweiten Künstler-Alias zu starten, wo nicht das harte “Bumm-Bumm” im Vordergrund steht, sondern Texte und Rap. Ich war sehr unsicher, wie ich das behandeln sollte, aber finde es letztendlich so wie ich es getrennt habe, am sinnvollsten. Die Social Media Kanäle, wo es ja auch um meine Person im Allgemeinen geht, stehen für beide Aliasse und bei den Streaming-Kanälen (Spotify, Apple Music etc.) findet man Narfos und Sarfon getrennt vor.
Mir gefällt es, mich als Künstler auszudrücken, offen zu sein und zur mangelnden, schon längst überfälligen Enttabuisierung gewisser Themen beizutragen
Possiamo quindi dedurre che Sarfon stia lavorando a nuovi progetti? Che cosa ci attenderà?
Viele verschiedene, mir gefällt es immer wieder neue Dinge auszuprobieren und zu experimentieren, mich einfach als Künstler, so wie ich bin auszuleben. Einfach weitermachen wie bisher. Ich freue mich, mit Sarfon auch ein wenig eine andere Seite von mir zum Vorschein zu bringen.