Society | Freie Grundstücke

Russland: 1 Hektar kostenlos für jeden Bürger

Der russische Staat fördert diese bäuerliche Familienkultur durch ein gesetzliches Recht auf ein kostenloses, steuerfreies, privates Gartengrundstück, für jeden russischen Bürger, mit einer Größe von ca. ein bis drei Hektar.
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Mit insgesamt schätzungsweise 35 Millionen Hinterhofgärten im Familienbesitz, sogenannten „Datschas", demonstriert Russland, wie damit ein ganzes Land problemlos ernährt werden kann. 71 % der Bevölkerung roduzierte auf diese Weise 1999 ungefähr die Hälfte der im Land konsumierten Milch, 60 % des Fleisches, 77 % des Gemüses, 87 % der Früchte und 92 % der Kartoffeln -- alles ökologisch und nachhaltig. Gesamthaft gesehen bauen russische Familien praktisch alle Lebensmittel, die sie brauchen, selbst an. Der russische Staat fördert diese bäuerliche Familienkultur durch ein gesetzliches Recht auf ein kostenloses, steuerfreies, privates Gartengrundstück, für jeden russischen Bürger, mit einer Größe von ca. ein bis drei Hektar. Wenn man bedenkt, dass allein die Rasenfläche in den USA doppelt so groß ist wie die der Gärten in Russland, wird deutlich, dass es weder genverändertes Saatgut noch eine industrielle Landwirtschaft braucht, damit jeder genug zu essen hat! Man bedenke, dass die Vegetationsperiode in Russland nur halb so lange anhält wie in den USA. Ist das nicht für alle Länder nachahmenswert?

 

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Sylvia Rier Thu, 05/02/2013 - 20:42

... und voll im Trend: Die noch vor kurzem ueberspiessigen Schrebergaerten erleben eine Renaissance, urban gardening ist absolut hip, und all diese zukunftsweisenden (hier gern woertlich nehmen) Entwicklungen in diesem Artikel sehr schoen beschrieben: http://derstandard.at/1332323630715/Urban-Farming-Die-Tage-der-Gaertner. Es wuerde ja schon reichen, wenn die Gemeinden an den Stadt-/Ortsraendern von den Bauern Grasland pachten und das dann an interessierte Einwohner guenstig weiter verpachten wuerde. Dem Land/dem Bode taet's gut und den Buergern auch, win-win also :)

Thu, 05/02/2013 - 20:42 Permalink
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Celine Colturato Fri, 05/03/2013 - 23:30

In reply to by Sylvia Rier

es gibt familien die schuften das ganze leben, um eine 70m²-wohnung zu kaufen, und in russland bekommt man ein ganzes hektar einfach so geschenkt? also nicht mal zu einem günstigen preis?

seit über 10 jahren soll das so sein und kaum jemand wusste davon? warum wurde dies in den letzten jahren, nicht den familien in not empfohlen? warum sprechen die medien allgemein nicht von freien grundstücken? es ist nicht irgend ein unentdecktes land, es ist russland. haben die angst, dass die menschen vor der EU-privatisierung von banken einfach so wegflüchten? dass es dann weniger wachstum in der wirtschaft gibt?

geht es letztendlich um eine staatliche konkurrenz, die die privilegien anderer staaten vertuscht?

nörgelt die USA deshalb bei anderen herum, weil andere staaten etwas anbieten, was wir besser nicht wissen sollten?

will man uns in der privatisierung gefangen halten? damit wir leistung erbringen?

was ist eure meinung?

Fri, 05/03/2013 - 23:30 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 05/04/2013 - 09:41

In reply to by Celine Colturato

Ich hätte mich jetzt gern in bisschen tiefer in das Thema eingelesen, kann aber überhaupt nichts finden, was über den Kopp Verlag, der ja auch für dein Video verantwortlich zeichnet, hinausginge. Das macht mich ein bisschen stutzig (vielleicht ist ja dieser der Grund dafür, dass man nichts weiß über die Sache?). Jedenfalls gibt es aber trotzdem in Russland jede Menge Menschen, die hungern, und man braucht, um sie zu finden, nicht weg vom Schicki-Micki-Neureichen-Moskau. Jedenfalls denke ich aber in meiner Unwissenheit, dass es bei uns in Südtirol - bei dem wenigen nutzbaren Boden, den es hier gibt - eher schwierig wäre, kostenlos Land zu verteilen. Was es hingegen immer schon gab, sind z. B. (ich denke jetzt an mein Dorf) Gemeinde-Weiden, auf denen Bauern, die selbst keine Alm besaßen, ihr Vieh in die Sommerfrische schicken konnten. Im deutschen Kulturkreis gibt es die Allmende, und es gab in vielen Ländern schon immer Gemeinschaftsgärten, die ja übrigens eine Renaissance erleben.

Sat, 05/04/2013 - 09:41 Permalink
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Celine Colturato Sat, 05/04/2013 - 10:50

In reply to by Sylvia Rier

es muss ja nicht ein hektar sein, es kann auch eine wohnung sein. hohe wohnungshäuser könnten dieses problem bei dichte besiedlungen lösen. und natürlich möchte ich auch tiefer in das thema hineingehen, mal sehen ob ich beim nächsten fundstück glück hab :-)

Sat, 05/04/2013 - 10:50 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 05/04/2013 - 11:14

In reply to by Celine Colturato

Keine Ahnung, aber ein bisschen eigenwillig finde ich den Gedanken schon. Und übrigens ist er mit den Sozialwohnungen ja doch schon zu einem guten Teil "Realtität", oder? Und Wohntürme, so richtig sexy sind die ja auch nicht. Übrigens habe ich gestern gelesen, dass der Wohnungstrend in Ballungszentren unter (!) die Erde geht, schau hier: http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-05/peking-wohnen-unterirdisch-annett… und hier: http://www.cleanenergy-project.de/nachhaltigkeit-und-klima/item/4754-en…

Sat, 05/04/2013 - 11:14 Permalink
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Sebastian Felderer Sat, 05/04/2013 - 11:47

In reply to by Sylvia Rier

Ja hallo Silvia, Wohntürme ... was wäre dann das Gegenteil? Eine Luxusvilla, ein Reihenhaus? Was ist dabei sexy?
Du verblüffst mich jeden Tag und noch habe ich deinen Kommentar zu den gleichgeschlechtlich Liebenden nicht gelesen!
Kann ja spanned werden. Ich behalte jedenfalls die russischen Wohntürme im Auge, wer weiß, ob ich nicht darauf zurückgreifen muss!

Sat, 05/04/2013 - 11:47 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 05/04/2013 - 12:36

In reply to by Sebastian Felderer

schreibt Celine, und davon schließe ich dann auf Wohntürme. Ich finde halt, so richtig gut passen die nicht in die Gegend, hier bei uns zumal, oder? Aber natürlich hast du/hat Celine auch wieder recht, und wäre im Wohnungsbau "Höhe" schon alleweil besser als "Breite", wenn wir nicht gutes Land vollends dem Wohnungsbau opfern wollen... Aber es müss(t)en wohl auch gänzlich neue Ideen bewertet werden, wie z. B. unter der Erde wohnen (siehe Artikel in meinem og. Kommentar). Aber wir müssen auch querdenken - z. B. könnten wir den unsäglichen Flughafen für günstige Wohnungen zweckentfremden oder auf dem Gelände ein neues "Dorf" bzw. "Gemeinwesen" experimentieren ;-) Warum verblüffe ich dich :-) ?

Sat, 05/04/2013 - 12:36 Permalink
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Sybille Tezzele Fri, 05/03/2013 - 07:09

Ermutigend, dass es solche Pojekte gibt. Schön, dass wir davon erfahren, danke!

Fri, 05/03/2013 - 07:09 Permalink
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Guenter Schwarz Sat, 08/16/2014 - 02:57

Das ist das Prinzip eines bedingungslosen Grundeinkommens. Wenn die Möglichkeit der Selbstversorgung nicht (mehr) möglich ist, muss die Gesellschaft die Menschen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen "entschädigen". Das macht sie z. B. mit der Grundsteuer.

Es ist also eine völlig verfehlte und menschenverachtende Politik, dass Menschen Bedingungen auferlegt werden für ihr Existenzminimum, wie es Deutschland mit den Hartz IV Gesetzen macht.

Der Denkansatz Vieler ist daher auch falsch, wenn Menschen für ein Existenzminimum eine Gegenleistung erbringen müssen.

Das Gartengrundstück z. B. in Russland ist bedingungslos.

Sat, 08/16/2014 - 02:57 Permalink