Die Rinderhaltung gilt in der Nachhaltigkeitsdebatte als problematisch, weil Kühe beim Rülpsen und Furzen sehr viel klimaschädliches Methan freisetzen. Eine einzelne Kuh kann bei der Verdauung pflanzlicher Nahrung mehr als 300 Liter Methan pro Tag produzieren. Dieses Treibhausgas ist um ein Vielfaches schädlicher als Kohlenstoffdioxid.

Nun hat eine Gesichtsmaske für Kühe, die das Methan beim Rülpsen neutralisiert, den britischen Designpreis Terra Carta Design Lab Award von Prinz Charles und dem früheren Apple-Design-Chef Jony Ive gewonnen. Der Preis zeichnet innovative Lösungen für die Klimakrise aus. Jeder Gewinner erhält 50.000 Pfund Sterling (etwa 59.500 Euro) und Mentoring von Ive, der als Präsident des Royal College of Art fungiert.

Viele Lösungen zur Reduzierung des Methanausstoßes zielen auf die Entwicklung von Futterzusatzstoffen ab. Die vom britischen Unternehmen ZELP (Zero Emissions Livestock Project) entwickelte Maske für Kühe fängt bei jedem Rülpsen Methan ein. Ein Katalysator oxidiert das Gas und gibt es als Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf an die Atmosphäre ab.

Laut ZELP wird etwa 95 Prozent des Methans durch das Maul und die Nasenlöcher von Rindern durch Ausatmen und Aufstoßen ausgestoßen. Das Unternehmen schätzt, dass das Gerät die Methanemissionen von Kuhrülpsen um mehr als 50 Prozent reduzieren kann. Die Entwicklung der Maske wurde mit EU-Mitteln gefördert.