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Ein Abend mit Jeff Preiss

Am kommenden Mittwoch gastiert der amerikanische Regisseur und Kameramann Jeff Preiss für Vorführungen zwei seiner Filme im Filmclub in Bozen.
Jeff Preiss
Foto: Jeff Preiss

Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Bozner Filmclub und der Dokumentarfilmschule ZeLIG wird Jeff Preiss, seines Zeichens Regisseur und Kameramann am 7. Juni zu Gast im Filmclub sein. Mit im Gepäck hat er zwei Werke, bei denen er federführend mitwirkte. Der US-Amerikaner stammt ursprünglich aus New York, wo er 1956 geboren wurde, und heute noch immer lebt. Seit den 1980ern arbeitet er als Kameramann und Regisseur, assistierte zunächst bei Projekten, die ihren Weg unter anderem in die Sammlung der Metropolitan Museum of Modern Art fanden, ehe er 1984 nach Berlin reiste, um dort mit Rosa von Praunheim zu arbeiten.
 

Neben den Langfilmen war Preiss auch als Regisseur und Kameramann für Video-Installationen und Musikvideos aktiv.


Spätestens seit 1987 wirkte Preiss als Kameramann bei Kurzfilmen mit, aber auch bei Langfilmen und Dokumentationen, wie etwa dem von Bruce Weber inszenierten “Let´s Get Lost”. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem Jazz-Trompeter Chet Baker, seinem Leben und seiner Karriere. Seine Premiere feierte der Film im Jahr 1988 auf dem Internationalen Film Festival in Toronto, bemerkenswerterweise nur vier Monate nach dem Tod seines Protagonisten. Bruce Webers Film, bei dem Jeff Preiss für die Kameraarbeit verantwortlich war, erhielt wenig später in Venedig den sogenannten Critics Award, also den Preis der Filmkritik. Auch bei den Oscars wurde “Let´s Get Lost” nominiert. Jeff Preiss Kameraführung war nicht zuletzt Gegenstand zahlreicher Lobpreisungen. Den Film kann man am Mittwoch, dem 7. Juni ab 20.30 Uhr im Filmclub ansehen.
 

Lets get lost
Auf den Spuren von Chet Baker in der Doku "Let´s Get Lost".


Kurz davor erfolgt die Vorführung eines weiteren Dokumentarfilms, der von Jeff Preiss selbst inszeniert wurde. “STOP” ist ein Film der experimentellen Art. Er entstand über eine lange Zeit, nämlich über siebzehn Jahre hinweg, zwischen 1995 und 2012. In dieser Zeitspanne drehte Jeff Preiss sich selbst, genauer gesagt sein Leben mit Fokus auf seinen Sohn, der mit den Jahren vom Kind zum Teenager wächst. Der Film ist an die klassischen Home-Videos angelehnt, garniert mit experimentellen Schnitten, Soundcollagen und inhaltlichen „Stops“, so wie es schon der Titel suggeriert. Dieser Ausflug in die Vergangenheit des Künstlers läuft ebenfalls am 7. Juni, bereits um 18 Uhr im Filmclub. Sowohl „STOP“ als auch „Let´s Get Lost“ werden in englischer Originalfassung gezeigt.
 

STOP
Ein Fragment aus der Kindheit seines Sohnes - "STOP" von Jeff Preiss


Jeff Preiss selbst wird anwesend sein, und mit einer Reihe von Studierenden der Filmschule ZeLIG über die Filme und seine Arbeit diskutieren. Ausgehend von seinen reichhaltigen Erfahrungen in den Bereichen Film-und Videokunst kann Preiss sicherlich einiges aus dem Nähkästchen plaudern, immerhin blickt er auf jahrzehntelange Arbeit in unterschiedlichen Genres zurück. Neben den Langfilmen war Preiss auch als Regisseur und Kameramann für Video-Installationen und Musikvideos aktiv. Wenn er am 7. Juni in Bozen zu Gast sein wird, bietet sich dem Publikum eine einmalige Gelegenheit, nicht nur zwei seiner Werke auf der großen Leinwand zu entdecken, sondern dem kreativen Kopf dahinter selbst zuzuhören. Eigene Fragen können Interessierte sicherlich auch noch loswerden.