Hilfe für die Kleinsten und Schwächsten

Paula Maria Ladstätters Terminkalender ist voll. An Arbeit mangelt es der Barbianerin nicht. Doch ihr Job ist nicht einfach, doch gleichzeitig unbestritten wichtig. Ladstätter ist seit Mai vergangenen Jahres Südtirols Kinder- und Jugendanwältin. Als solche kümmert sie sich meist persönlich um die Kinder und Jugendlichen, die sie um Hilfe bitten. Darüber hinaus berät sie die Kleinsten und Schwächsten der Gesellschaft am Telefon, gibt Auskunft zu rechtlichen Fragen – wie etwa jenen nach dem Recht auf Ausgehen oder auf Taschengeld – und bietet Hilfe in Notsituationen, bei Gewalt oder Mobbing.
Insgesamt 311 Betroffene wandten sich 2014 an die Kinder- und Jugendanwaltschaft. In über einem Drittel der Fälle, nämlich 107 Mal, war es die Mutter, die den Kontakt aufgenommen hat. Weit weniger oft waren es die Väter (44 Mal) oder gar die Minderjährigen (25 Mal), die Hilfe suchten. Nach wie vor sind es zum Großteil deutschsprachige Kinder und Jugendliche, die Paula Maria Ladstätter betreut und berät. “Italienische Kinder wenden sich zurzeit noch weniger an mich. Aber ich hoffe in Zukunft, diese Sprachgruppe besser zu erreichen.”
In Summe hatte man im vergangenen Jahr 532 Fälle zu bearbeiten. Am heutigen Donnerstag gab die Kinder- und Jugendanwältin im Landtag über das abgelaufene Arbeitsjahr Auskunft. “Bei je 17 Prozent der Fälle geht es um Trennungs- und Schulthemen”, berichtete sie. “Bei 16 Prozent handelt es sich um Fragen des Jugendschutzes, wie etwa das Verkaufsverbot für Tabak und Alkohol. In 8 Prozent der Fälle geht es um familiäre Konflikte, in 3 Prozent um Gewalt und Missbrauch.” Bei 24 Prozent hingegen seien es Mehrfachproblematiken. “Die Vielfalt dieser Themen ist mit ein Grund für den dringenden Personalbedarf”, appellierte Ladstätter an die Landtagsabgeordneten. Sie bedauerte: “Hauptsächlich weil es an Personal fehlt, kann die Kinder- und Jugendanwaltschaft ihren Auftrag nicht so versehen wie es das Gesetz vorsehen würde.” Dringend gebraucht wären etwa eine Psychologin und eine Pädagogin. Dafür erntete sie von allen politischen Seiten Verständnis und Zustimmung. Doch das Interesse der Landespolitiker für die Präsentation des Tätigkeitsberichts hielt sich bedauerlicherweise in Grenzen:
Der Abwesenheit zahlreicher Abgeordneter zum Trotz, berichtete Ladstätter abschließend auch über ihre Öffentlichkeitsarbeit, um die Einrichtung bekannt zu machen. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft sei darüber hinaus gut vernetzt. Sowohl mit Jugendanwaltschaften anderer Länder und Regionen als auch mit anderen Stellen und Behörden, die für Kinder und Jugendliche zuständig sind. Insbesondere hob Ladstätter die enge Zusammenarbeit mit dem Beirat für Kommunikationswesen hervor. Beide Einrichtungen sind für die Überwachung und Kommunikation zuständig.
Der Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft 2014 kann hier eingesehen werden.
Ich meine, die beiden
Ich meine, die beiden Beispiele auf postit sind recht dürftig, denn in beiden Fällen muss man Familien die Ressourcen einräumen, mit einem derartigen Problem alleine fertig zu werden, andernfalls bereitet man mehr Schaden als Nutzen, was sich durch viele Fälle beweisen lässt. Jugendanwaltschaft und Betreuung ist sehr ok in wirklich schwierigen Lagen. Ansonsten haben wir in Südtirol, nicht zuletzt im Sanitätswesen, in der Tat vorraringere Themen!