Autonome Verkehrskontrollen?

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Was sich momentan in Sachen Verkehrskontrollen auf Südtirols Straßen abspielt, ist wirklich grotesk! AnwohnerInnen ganzer Täler und Gemeinden leiden unter einem völlig aus dem Ruder gelaufenen Spassverkehr von Autos und Motorrädern. Schnell und laut rasen diese durch die Dörfer und über die so tollen Passtraßen, ohne Rücksicht auf die Umgebung, eine neue Art von Ego-Tourismus, der glaubt, mit Geld kann man sich Sonderrechte erkaufen!
Langsam erwacht aber (im wahrsten Sinn des Wortes!) die Gesellschaft und will Maßnahmen gegen diese Rowdies ergreifen, so, wie das in Österreich und der Schweiz auch gemacht wird: Dort bekommt man bei nur ganz wenigen km/h zu viel schon eine saftige Strafe nachgesendet, weil überall Radargeräte aufgestellt werden, die auch 24/7 scharf gestellt sind!
Aber bei uns geht das nicht!
Geradezu pervers anmutende Begründungen werden von der Landespolitik geliefert: Die fixen Radargeräte sind fast nirgendwo erlaubt, in den Dörfern, wo Begrenzungen bis 50 km/h gelten, darf man nicht messen, mobile Kontrollen müssen 1 km vorher angekündigt werden und so weiter…
Und über allem dröhnt das ewige Mantra:
„Wir können da gar nichts machen, weil das hängt alles von Rom ab!“
Rom, das ewige Rom, entscheidet wohl über jeden Strafzettel in ganz Italien! Da darf sich niemand herausnehmen, selbst entscheiden zu wollen, wo gemessen und wie gestraft wird! Und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die SVP dieses Mantra besonders gerne singt, wenn es um dieses Thema der Verkehrskontrollen geht, leichtes Augenzwinkern inklusive! Man ist ja mit Lega und FdI in der Regierung, und diese beiden Parteien repräsentieren jetzt das autofreundliche Rom, dem man schon so viel abgetrotzt hat, aber jetzt geht es nicht mehr! Weil wir müssen ja unsere Autonomie wiederherstellen! Da darf man natürlich nicht den Ministern auf die Nerven gehen, wenn man Autofahrer, die italienische (!) Gesetze brechen, auch erfassen und bestrafen will!
Wir legen uns dem Schnellfahrminister Salvini zu Füßen!
Und verzichten auf jegliche Autonomie, die wir gleichzeitig vorgeben, retten zu wollen! Das stimmt doch alles vorn und hinten nicht zusammen!
Diese Regierung Kompatscher scheint ihre letzte Glaubwürdigkeit zu verspielen, nur, um mit den Rechtsrechten an der Regierung bleiben zu können. Die „Autonomie“ ist zu einem leeren Schlagwort verkommen!
Wie schön aber ist in diesem Zusammenhang die Idee eines eigenen Staates Südtirol, wo man sich den zivilisierten, rechtsstaatlich organisierten Ländern Mitteleuropas annähern könnte und nicht dazu verdammt wäre, weiter diesem failed state angehören zu müssen!
Tipyscher Beitrag eines…
Tipyscher Beitrag eines Wutbürgers und Impfheinrichs
In reply to Tipyscher Beitrag eines… by Mart Pix
Wie soll man dann diesen…
Wie soll man dann diesen dummen Kommentar einordnen? Typisch für ...?
In reply to Tipyscher Beitrag eines… by Mart Pix
Also das ist ja eine…
Also das ist ja eine spannende Reaktion! Könnten Sie sich genauer erklären, denn ich verstehe Sie nicht. Danke!
In reply to Also das ist ja eine… by Sigmund Kripp
Vielleicht ist er selbst ein…
Vielleicht ist er selbst ein Rowdie und fürchtet sein Funpark zu verlieren...
Kripp hat den aus dem Ruder…
Kripp hat den aus dem Ruder gelaufenen Spass-Verkehr sehr treffent geschildert + die Frage gestellt, "wo bleibt die viel-prießene AUTONOMIE die man hat oder derzeit gerade wieder reparieren möchte?"
Kann keinen logischen…
Kann keinen logischen Denkfehler in den Kripp'schen Schlussfolgerungen erkennen. Was PixMart will, das kann ich nicht erkennen. Soll dieser Blödsinn der VP zusätzlich schaden?
Mit fixe Radarkontrollen…
Mit fixe Radarkontrollen wird man nicht viel ändern können. Die müssen in Italien gut beschildert sein, google & co. zeigen sie bestens auf ihre Navis und dazu gibt es noch jede Menge Gruppen in den soziale Medien wo sich die Motorräder Infos über Radars und sonstige Verkehrskontrollen austauschen.
Da dieses Problem weit verbreitet ist sollte man auf europäischer Ebene endlich Maßnahmen treffen und solche laute und starke Motorräder und Autos gar nicht zulassen! Und wenn schon Kontrollen dann bitte wie in den USA!
Christian I hat recht. Man…
Christian I hat recht. Man kommt dieser Plage nur mit einem "systemischen" Zugriff bei, der zumindest auf drei Ebenen ansetzen müsste:
1. Auf EU-Ebene die Zulassungsbestimmungen für Kfz (also Motorräder und Sportautos) so ändern und verschärfen, dass die Lärmemission nicht nur beim Standgeräusch, sondern bei allen Betriebs- und Fahrzuständen einzuhalten ist. D.h. die Hersteller (also auch die Importeure) müssen gezwungen werden, nur mehr wesentlich leisere Maschinen auf die Straßen zu stellen.
2. Die Polizei muss rechtlich und technisch in die Lage versetzt werden, die strengeren Lärm- und Geschwindigkeitsgrenzen zu kontrollieren und zu ahnden. Das erste geht über flächendeckende Speedcheckboxen (mit Phonometer, auch schon möglich), das zweite geht über die Pflicht, auch auf Motorrädern Frontkennzeichen anzubringen. Die Speedcheckboxen dürfen auch nicht mehr gekennzeichnet sein, im Gegenteil: besser getarnt.
3. Die Länder und Kommunen müssen ermächtigt werden, in den besonders lärmgeplagten Gebieten Lärmschutzzonen auszuweisen. Da alle Passstraßen nicht nur unter Lärm, sondern überhaupt unter zu viel Verkehr den ganzen Sommer lang leiden, sind nur echte Verkehrssperren auf die Dauer wirksam.
Weiß der Teufel, wann die jetzt Regierenden den politischen Willen für solche Maßnahmen aufbringen.