Society | Handwerk

Handwerk hat goldenen Boden

In der Messe Bozen findet derzeit die Landesmeisterschaft der Berufe statt. salto.bz hat einen Blick über die Schulter der jungen TeilnehmerInnen geworfen.

Bereits am Eingang werden die Besucher von dröhnenden Maschinen, lautem Hämmern und Töpfeklappern empfangen. Auch der Geruch von geschnittenem Holz, frisch lackierten Autoteilen und ofenfrischem Brot verrät, was sich dieser Tage in der Bozner Messe abspielt: die Landesmeisterschaft der Berufe. Von A wie Autolackierer bis Z wie Zimmermann sind insgesamt 26 Berufe durch 200 junge HandwerkerInnen vertreten, um im landesweiten Berufswettbewerb die TeilnehmerInnen für die Weltmeisterschaft 2015 in Sao Paulo, Brasilien, zu ermitteln. Neben den Wettkampfsberufen gibt es acht Schauwerkstätten, in denen die Vielseitigkeit des Handwerks gezeigt wird.

Von 2. bis 4. Oktober messen sich die jungen Talente. Gefragt sind Können, Ausdauer und höchste Konzentration, über die gesamten drei Tage hinweg. Bereits am ersten Tag ist die Anspannung deutlich zu spüren. Unter den wachsamen Augen von über hundert Experten und Jurymitgliedern müssen die Jugendlichen beweisen, dass sich das harte Training ausgezahlt hat. Eines der Jurymitglieder für die jungen Servicefachkräfte ist Armin Profanter, ehemaliger Teilnehmer, Landesmeister und Drittplazierter bei der Weltmeisterschaft 2009 in Calgary/Kanada. Er weiß, welchem Stress die TeilnehmerInnen ausgesetzt sind. "Es war gar nicht so einfach, genügend Wettkämpfer zu finden. Viele befürchten, dem Druck nicht standzuhalten. Und es hat auch schon Weinkrämpfe gegeben", erzählt er.

Ein wachsames Auge auf die Servicefachkräfte hat Armin Profanter.

"Aber den jungen Leuten gebührt eine gehörige Portion Respekt. Sie sind alle hier, in ihrer Freizeit, und wollen zeigen, was sie können. Und am Ende winkt ja auch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, das motiviert zusätzlich."

Neben zahlreichen Schulklassen – über 2000 SchülerInnen haben sich für den ersten Tag angemeldet – und den aufmerksamen Wettkampfsrichtern haben sich auch die Landesräte für deutsche und italienische Bildung, Philipp Achammer und Christian Tommasini, unter die Besucher gemischt. Denn neben der Landesmeisterschaft der Berufe findet gleichzeitig auch die 5. Ausgabe der Südtiroler Bildungsmesse Futurum – bereits zum dritten Mal in gemeinsamen Rahmen – statt. "Ziel der Bildungsmesse ist es, die Bevölkerung für den hohen Stellenwert von Bildung in unserer Gesellschaft und für jeden Einzelnen zu sensibilisieren", so LR Achammer.

Und während sich in der einen Halle alle an Bildung und Weiterbildung Interessierten einen Überblick über das vielfältige Bildungsangebot in Südtirol und Nachbarsregionen verschaffen können, wird nebenan fleißig weitergewerkt. Noch zwei Tage lang. Dann werden die Sieger und Siegerinnen ermittelt. Bis dahin heißt es höchste Konzentration und nur nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Eindrücke des ersten Wettkampftages in der Fotogalerie.

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