Politics | Aufruf!

Mahnwache gegen die Sanitätsreform in Schlanders

Setzen wir ein klares Statement gegen die geplante Sanitätsreform!
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Die Stimmung ist angespannt. Nach der vernichtenden Nachricht, dass es für Innichen keine Hoffnung mehr gibt, sind die negativen Emotionen bis nach Vinschgau übergeschwappt. Auch wir fürchten uns vor einer Schließung, denn auf das Wort Martha Stockers, dass die Geburtenabteilung in Schlanders nicht geschlossen wird, geben wir herzlich wenig. "Vorerst", so heißt es in der Dolomiten, "Soll die Geburtenabteilung in Schlanders bleiben". "Vorerst" bedeutet nicht, dass uns die Geburtenstation auch in Zukunft erhalten bleibt, und "vorerst" bedeutet auch nicht, dass wir den Kampf gegen die Sanitätsreform gewonnen haben. Die Geburtenstation in Schlanders soll nun auf Kosten der Orthopädie und Chirurgie überleben. Besonders Letzteres hat mich schokiert. Ist eine Chirurgie denn nicht auch eine Grundversorgung? Wenn eine Not-OP ansteht, oder eine gefährlicher Blinddarmdurchbruch vorliegt? Müssen wir wirklich an lebenswichtigen Institutionen sparen? Ich bin enttäuscht. Enttäuscht von all den falschen Prioritäten, die in letzter Zeit von unserer Landesregierung gesetzt wurden, enttäuscht von den verherenden Riskien die für Geld in Kauf genommen werden und enttäuscht von dem unmenschlichen Egoismus, den die meisten unserer Politiker an den Tag legen.

Was können wir tun?

Heute, am 2.10.2014, um 20.00 besucht die Landesrätin Martha Stocker das Krankenhaus Schlanders, um die nächten Schritte der geplanten Sanitätsreform zu besprechen. Unser Vorhaben ist es nun, genau so wie in Innichen (http://www.salto.bz/article/30092014/mahnwache-vor-innichner-krankenhaus), eine Mahnwache vor dem Krankenhaus Schlanders zu organisieren. Es wäre natürlich toll, wenn sich so viele Menschen wie möglich unserem Vorhaben anschließen würden! Deshalb bitte ich jeden Leser und jede Leserin, sich heute abend eine Stunde Zeit zu nehmen, um gegen die geplante Sanitätsreform zu protestieren. Treffpunkt wäre das Krankenhaus Schlanders um spätestens viertel vor 8, sollte jemand auch schon etwas früher Zeit haben, ist das natürlich super ;) Jeder sollte bitte eine Kerze mitbringen, Plakate und änliches sind logischerweise auch erwünscht! Facebook Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/833820289969926/?ref=4

Wer selbst verhindert ist den bitten wir trotzdem, die Veranstaltung weiterzugeben, damit dieser Aufruf so viele Menschen wie möglich erreicht, auch eine Online-Petition gegen die Schließung der Geburtenstationen kann unterzeichnet werden (http://www.petitionen24.com/schlieung_der_geburtenstationen_schlanders_sterzing_innichen)

 

Dankeschön  :)

Wir freuen uns über jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin!

 

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Sebastian Felderer Thu, 10/02/2014 - 21:30

Die Aktion ist voll gelungen. Bravo Pia & Co! Die Leute haben kapiert, dass sie alle bei der Nase herumgeführt werden und lassen sich dies nicht mehr so ohne weiteres bieten. Ich bin während der fadenscheinigen Ausführungen der Landesrätin weggegangen. Ich kann diese bewusst langen Monologe nicht mehr anhören. Tatsache ist, dass die politische Wende in Südtirol durch und durch gescheitert ist. Dies muss man nach einem Jahr leider ganz nüchtern feststellen.

Thu, 10/02/2014 - 21:30 Permalink
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Pia Tscholl Sat, 10/04/2014 - 18:29

In reply to by Sebastian Felderer

Vielen Dank! Hat besser geklappt als erwartet, besonders das "crashen" der eigentlich privaten Sitzung zwischen Landesrätin und ausgewählten Personen. Zugegeben, von Martha und Co. wurde viel um den heißen Brei herumgeredet, aber die anschließende Diskussion mit dem Publikum war äußerst interessant! Es wurde uns bewusst, wieviele versteckte Aspekte die geplante Reform beinhaltet, äußerst schokierend. Viele positive Entwicklungen, vor allem in der Chirurgie, werden durch die geplante Reform zunichte gemacht werden. Lange Wartezeiten z.B. auf ein künstliches Hüftgelenk wurden in den letzten Jahren von ca. 3 Jahren auf einige Monate reduziert. Das ist vor allem den peripheren Krankenhäusern zu verdanken, die die "Großen" entlasten, nun aber soll die Chirurgie genau dort stark eingeschränkt werden. Weiters natürlich der falsche Vorwand "Keine Arbeitsplätze gehen verloren". Nur für fixe Arbeitsplätze, also Stammrollen, kann das gewährleistet werden. Arbeiter mit einem Vertrag auf Zeit, und das sind vor allem junge Menschen, werden ohne weiteres entlassen werden. Auf die Frage "Was, wenn jemand von Reschen einen gefährliche Blinddarmentzündung hat, und die Chirurgie in Schlanders geschlossen ist?" lautete die Antwort:" "Ja dann muss man eben nach Meran fahren!". 80 km. Zumutbar? Auch das widersprüchliche Vorhaben Mathas, die Chirurgie für die Geburten 24 Stunden zu gewährleisten, aber für "normale" Fälle nicht, stieß auf Unverständnis. Sehr uneffizient auch im Bereich "Einsparungen", da es ca. 30 Kaiserschnitte pro Jahr in der Nacht gibt, also müsste die gesamte Station dafür auf bleiben, für restliche Eingriffe aber nicht. Da kann man natürlich voraussehen, dass in 2 Jahren auch die Chirurgie für Kaiserschnitte geschlossen wird, und wir wieder am gleichen Punkt sind wie heute, keine Grundversorgung für werdende Mütter. Stockers Argument, die Chirurgie wird nicht geschlossen, sondern nur eingeschränkt, wurde von den behandelnden Ärzten belächelt. Sie sehen in einem "Dayhospital" die Grundversorgung nicht gewährleistet, und sie müssen es ja wissen. Unsere liebe Landesrätin widersprach sich außerdem häufig selbst. In einem Atemzug redete sie vom Ausbau des Sanitätswesen in der Peripherie, im anderen wieder von Spezialisierungen in den Zentren. Wie gesagt, Hand und Fuß hatte Marthas Konzept in meinen Augen nicht gerade. Wie kann man eine Zentralisierung auf Kosten der Grundversorgung aufbauen? Das ist das gleiche als würde man das Dach eines Hauses bauen wollen, aber ohne Fundament. Das Thema Geburtenstationen wurde leider sehr wenig angesprochen. Deshalb möchte ich noch etwas dazu sagen: Viele glauben, dass die Geburtenstation in Schlanders geöfften bleibt. Bitte glaubt dieser Aussage nicht ohne weiteres, in den Medien steht deutlich, dass dies erst ein vorläufiger Entschluss ist, und auch, dass andere Grundversorgungen auf Kosten der Geburtenstation geschlossen werden. Ich bin der Meinung, KEINE Grundversorgung soll eingeschränkt werden. Die Meinung der Bevölkerung geht jedenfalls in eine ganz klare Richtung: Keine Sanitätsreform.
Ich hoffe das nehmen sich unsere Chefitäten auch zu Herzen.

Sat, 10/04/2014 - 18:29 Permalink